Nordhausen

Nordhausen

Tarifabschluss bei Schachtbau – aber nicht Schicht im Schacht(-bau)

Nach drei erfolgreichen Warnstreiks, etlichen Solidaritätsbekundungen von der Nordhäuser Bevölkerung, aus der ganzen Bundesrepublik und sogar aus Georgien, gibt es jetzt zwischen der Tarifkommission und dem Hauptanteilseigner bei Schachtbau Nordhausen einen Tarifabschluss.

Korrespondenz
Tarifabschluss bei Schachtbau – aber nicht Schicht im Schacht(-bau)
Warnstreik in Nordhausen (rf-foto)

Dieser beinhaltet folgende Punkte:

 

  • Für Januar bis Juni gibt es eine Einmalzahlung von 300 € für alle Beschäftigten
  • Ab 1. Juli steigen die Löhne und Gehälter um 3%
  • Ab 1. Januar 2026 steigen die Löhne und Gehälter um weitere 2%
  • Ab 1. September 2025 steigen die Ausbildungsvergütungen um 80 €/Monat
  • Laufzeit ist bis 31. Dezember 2026

 

Diese Punkte repräsentieren die Mindestforderung, die die Tarifkommission unter Führung der IGBCE kommuniziert hat. Mit der Annahme dieser Forderungen wollte die Konzernführung des BAUER-Konzerns, zu der Schachtbau Nordhausen gehört, auch verhindern, dass sich die Arbeitskampfmaßnahmen ausweiten. Erst kurz vor dem Abschluss gab es eine Mitgliederversammlung der gewerkschaftlich organisierten Schachtbauer, bei der mit überwältigender Mehrheit die Durchführung eines mehrtägigen Streiks beschlossen wurde, wenn die Geschäftsführung nicht der Aufforderung zu ernsthaften Gesprächen nachkommen sollte. Außerdem soll so auch verhindert werden, dass sich die Arbeitskampfmaßnahmen mit anderen Belegschaften des BAUER-Konzerns verbinden.

 

Doch die erhoffte Ruhe kann für die Konzernführung auch ausbleiben. Die Schachtbauer haben bewiesen, dass der organisierte Kampf um die Lebensinteressen der Arbeiter durchaus etwas bewirken kann. Bei den Konzernvertretern kochten die Emotionen hoch, Vorstandsmitglieder mussten ihren Hut nehmen, während der gewerkschaftliche Organisationsgrad deutlich erhöht wurde. Darauf können die Schachtbauer stolz sein! Und das wirkt sich auch auf das Bewusstsein der Kolleginnen und Kollegen in den anderen Betrieben des Konzerns aus. Diese Tarifrunde und ihr Abschluss fühlen sich nicht wie das Ende einer Offensive an, sondern wie wichtige Schritte in der Entwicklung der Arbeiteroffensive innerhalb des BAUER-Konzerns. Bereits in eineinhalb Jahren wird bei Schachtbau die nächste Runde ausgetragen werden. Und dann werden die Schachtbauer und ihre Gewerkschaft besser vorbereitet sein als in der vergangenen Tarifrunde.

 

Von allen Solidaritätsbekundungen muss die Solidaritätserklärung der Mangan-Kumpel aus Chiatura / Georgien besonders hervorgehoben werden. Dort kämpfen die Bergarbeiter unter besonders harten Bedingungen, zusammen mit der Bevölkerung, unter anderem gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze und die Zerstörung der Umwelt durch den übertägigen Mangan-Bergbau. Diese Solidaritätserklärung wirkte sich regelrecht beflügelnd auf die Schachtbauer aus.

 

Die begonnene Spendensammlung in der Region Nordhausen wird natürlich weiterhin fortgesetzt. Stärkt die DGB-Gewerkschaften und fördert ihre Entwicklung zu echten Kampforganisationen der Arbeiterklasse! Stärkt die MLPD! Für gleiche Löhne und Renten in Ost und West! Für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht! – weltweit! Für internationale Arbeitersolidarität statt völkisch-nationalistischer Hetze und Spaltung - unterstützt die Spendensammlung! Für den echten Sozialismus! Vorwärts bis zum Sieg! Herzlichen Glückwunsch an die Belegschaft von Schachtbau in Nordhausen und an den Bezirk der IGBCE für diese kämpferische Tarifrunde 2025! Glück Auf!

 

Spendenkonto für die Mangan-Bergarbeiter in Chiatura: Kontoinhaber: Solidarität International e.V. (SI) IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84 BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank Rhein/Main) Stichwort: Bergarbeitersolidarität Georgien