SIPRI-Jahrbuch 2025

SIPRI-Jahrbuch 2025

Nukleares Wettrüsten ist heute gefährlicher als im kalten Krieg

Das schwedische Friedensforschungsinstitut "Stockholm International Peace Research Institute" (SIPRI) warnt in seinem neuen Jahrbuch 2025 vor wachsender Atomkriegsgefahr als Folge eines neuen Rüstungswettlaufs, an dem sich alle neun Atommächte beteiligen.

fu
Nukleares Wettrüsten ist heute gefährlicher als im kalten Krieg
Die Explosion von "Castle Brave", der größten Atombombe, die von den USA gezündet wurde. Das war 1954. (Bild: gemeinfrei)

Die modernisieren ihr jeweiliges Arsenal, einige bauen es auch aus. Von geschätzt 12 241 Atomsprengköpfen befänden sich 3 912 in Einsatzbereitschaft bei Raketen und Luftstreitkräften. Etwa 2100 würden sich in hoher Alarmbereitschaft auf ballistischen Raketen befinden. Dabei entfalte sich die neue Aufrüstung in einer deutlich komplizierteren Situation als während des Kalten Krieges.

 

Die meisten Atomwaffen, etwa 90 Prozent, befänden sich weiterhin im Besitz der Russischen Föderation und der USA, von denen die russische Regierung über die größte Stückzahl verfügt - allerdings hat die USA ihre nukleare Bereitschaft soweit erhöhnt, dass sie mittlerweile mit 1 770 immerhin 52 Atomsprengköpfe als das russische Militär in unmittelbarer Bereitschaft hält. Eine bilaterale Kontrolle dieser Massenvernichtungswaffen sei über die letzten Jahre dagegen faktisch aufgelöst worden. Das chinesische Arsenal wachse derzeit am schnellsten: 100 neue Sprengköpfe hat das sozialimperialistische Land alleine seit 2023 in Dienst gestellt.

Das Risiko wächst

Der scheidende Direktor des SIPRI-Instituts, Dan Smith, warnt eindringlich vor den Risiken eines neuen nuklearen Wettrüstens: "Die Anzeichen deuten darauf hin, dass sich ein neues Wettrüsten anbahnt, welches mit viel mehr Risiken und Unsicherheiten verbunden ist, als das letzte." Die rasche Entwicklung und Anwendung einer ganzen Reihe von Technologien - beispielsweise in den Bereichen "Künstliche Intelligenz" (KI), Cyberfähigkeiten, Weltraumressourcen, Raketenabwehr und Quantenphysik - führten zu "einer radikalen Neudefinition der nuklearen Fähigkeiten, der Abschreckung und der Verteidigung und schaffen damit potenzielle Quellen der Instabilität".

 

In der Pressemitteilung zum Jahresbericht warnt das Institut: "Da KI und andere Technologien die Entscheidungsfindung in Krisensituationen beschleunigen, steigt zudem das Risiko, dass ein nuklearer Konflikt aufgrund von Fehlkommunikation, Missverständnissen oder technischen Unfällen ausbricht."

 

"Die Kombination von Angriffen auf die militärische nuklerare Infrastruktur und Desinformation durch Dritte birgt die Gefahr, dass ein konventioneller Konflikt in eine nukleare Krise umschlägt", sagte Matt Korda, stellvertretender leitender Forscher des SIPRI-Programms für Massenvernichtungswaffen und stellvertretender Direktor des Nuclear Information Project der FAS. "Dies sollte eine deutliche Warnung für Staaten sein, die versuchen, ihre Abhängigkeit von Atomwaffen zu erhöhen."

Alle Atomwaffen müssen vernichtet werden!

Imperialismus führt zwangsläufig zum Krieg. Die MLPD fordert weiterhin die weltweite Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen: So lange sie existieren besteht die Gefahr, dass selbst regionale Konflikte zwischen imperialistischen und beziehungsweise oder neuimperialistischen Staaten zu atomaren Kriegen werden. Ein dritter Weltkrieg würde sogar zwangsläufig atomar geführt. Dadurch ist die Existenz der Menschheit unmittelbar bedroht.