US-Angriff auf Nuklearanlagen
Die Risiken der Bombardierung von Atomanlagen nicht unterschätzen
Die Medien in Deutschland gaben nach den Angriffen der USA auf drei Atomanlagen im Iran schnell Entwarnung.
Diese Aussagen wurden immer wieder zitiert: "Nach Angriffen auf drei Atomanlagen in Iran, darunter Fordo, konnte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigen, dass bisher keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde". Die Behörde hat das zuvor auf der Plattform X mitgeteilt.
Die Quelle der IAEA sind – die Angaben der iranischen Behörden! Diese leugnen aber auch die weitgehenden Auswirkungen der US-Angriffe und behaupten, das iranische Atomprogramm könne ohne Schwierigkeiten fortgesetzt werden. Das wird in den westlichen Medien nicht wieder gegeben, es scheint auch so nicht plausibel.
Tatsächlich ist die akute Bedrohung durch radioaktive Strahlung bei den betroffenen Atomprogrammen relativ gering. Umso mehr muss man schwerwiegende chemische Auswirkungen befürchten.
Uran ist genauso gefährlich wie Blei oder andere Schwermetalle. Für eine Vergiftung des Menschen reichen bereits geringe Mengen aus, die aufgrund ihrer Strahlung unbedenklich sind. Die häufigsten Aufnahmeorte sind belastete Lebensmittel und Trinkwasser, das Einatmen von uranhaltigem Staub und der Hautkontakt. Zudem warnen Experten vor einer zusätzlichen Gefahr: Fluorgas. Fluor wird in Anreicherungsanlagen mit einer konzentrierten Uranverbindung kombiniert, um Uranhexafluorid zu erzeugen, welches anschließend in Zentrifugen weiterverarbeitet wird. Fluor ist ein hochreaktives und flüchtiges Gas, das stark ätzend ist und bei Hautkontakt Verätzungen hervorrufen kann.
Die von Rote Fahne News befragten Experten gehen davon aus, dass es möglich ist, dass bisher keine größeren schädlichen Substanzen aus den bombardierten Anlagen ausgetreten sind. Allerdings weisen sie darauf hin, dass auch überirdische Anlagen zerstört wurden und es eher eine Frage der Zeit ist, bis wann dies der Fall sein wird.
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt stellte der Direktor der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Rafael Grossi, immer wieder fest: "Kerntechnische Anlagen dürfen niemals angegriffen werden, unabhängig von den Umständen".
Warum sollte dies im Iran anders sein?