Nachbetrachtungen zum Finale der Champions League Paris – Mailand
Das Milliardengeschäft Fußball
Da sich im Profisport in der Regel die Talente tummeln, bieten deren Wettkämpfe meist begeisternde Leistungen und Stimmungen.
Als Beispiel nehme ich jetzt das Champion-League-Finale, das am 31. Mai stattgefunden hatte. Es war zum Mit der Zunge schnalzen, wie Paris St. Germain (PSG) Inter Mailand demontierte. Und Inter ist nicht irgendwer. Auch sie haben Hochkaräter ausgeschaltet. Wen aber interessiert, wie diese Leistung zustande kam?
Bestimmend ist, dass sich reiche Vereine um Superstars balgen. Mehr oder weniger ziellos verstärken sich diese mit sogenannten Superstars. Die PSG trieb diesen perversen Menschenhandel mit Neymar auf 220 Mio. Dumm nur, dass Geld keine Tore schießt. Auf dieser „materiellen Grundlage“ entwickelte sich eine Trainergeneration, die den eigentlichen Sinn des Fußballs „wiederentdeckte“ – das Kollektiv. Der Spanier Louis Enrique ist einer von ihnen.
Das Besondere an der PSG: Der Verein stand 2011 vor der Pleite und war Abstiegskandidat. Aber er hatte in seinen Reihen als Mitglied den damaligen französischen Staatspräsidenten Sarkozy (Amtszeit: 2007-2012). Dieser war eng mit dem Emir von Katar verbandelt. Der wiederum suchte in Europa ein Sprungbrett, per Sport-Marketing seine neuimperialistischen Interessen zu demonstrieren. Geld spielte ab da für die PSG keine Rolle mehr.
Wer ist Katar? Das Land hat ca. 3 Mio. Einwohner. Nur ein Zehntel davon sind Einheimische. Ein kleinerer Teil sind Spekulanten und Touristen. Die Masse der dort Lebenden sind Zwangsarbeiter. Mit der Fußball-WM 2022 wurde weltweit bekannt, was diese Scheichs von Menschenrechten halten. Seit 2011 verschleuderten sie 2 Mrd. Euro dieses unter unmenschlichen Bedingungen erarbeiteten Gelds in ihr Vergnügen PSG-Fußball. Auch wenn das Land unermessliche Werte als Bodenschätze hat, wurden diese Werte von den Menschen, die im Sklavenmodus gehalten werden, erarbeitet.
Darüber findet man in den bürgerlichen Massenmedien meistens wenig. Zudem verblüffte auch die mannschaftliche Geschlossenheit, ohne verklärten Zauberer. Symbolisch werden darin die Möglichkeiten und Effektivität internationaler Zusammenarbeit sichtbar. Jetzt bejubelten die Medien die mannschaftliche Geschlossenheit, wo sie doch in der Regel Egoismus und Individualismus propagieren.