Solidarität mit Gaza
60.000 Menschen in Berlin - buntes Fahnenmeer in Dortmund
Zehntausende sind am heutigen Samstag in Berlin und Dortmund auf die Straßen gegangen, um gegen den Völkermord der israelischen Netanjahu-Regierung zu protestieren und um den Menschen in Palästina zu zeigen, dass die Solidarität mit ihnen steht. Zum Redaktionsschluss liefen beide Demonstrationen noch.
Aus Berlin berichtet unsere Korrespondentin:
Die Stimmung ist ausgesprochen kämpferisch und es sind sehr viele Menschen mit palästinensischen Flaggen dabei. Außerdem sind Vertreter der MLPD, des Jugendverbandes REBELL, der Linkspartei und der Spartakist Arbeiterpartei vor Ort.
Die MLPD hat einen schönen Büchertisch und einen Stand aufgebaut und es ist angekündigt, dass sie um 18 Uhr auf der Demo im Soli-Block spricht, während auf der Auftaktkundgebung Vertreter der palästinensischen Community sprachen. Was auffällt, ist, dass vor allem junge Menschen hier sind. Und wenn ich „jung“ sage, meine ich von 16 bis 30 Jahre. Das ist die Mehrheit der Menschen hier.
Wir schätzen, dass zwischen 20.000 und 30.000 Menschen hier auf der Demonstration in Berlin sind. Die Demonstration hat noch nicht begonnen. Die Auftaktkundgebung läuft noch. Von der MLPD haben wir ein offenes Mikrofon gemacht, bei dem Hunderte Menschen zugehört haben. Es gab viel Applaus.
Der Startpunkt der Demonstration wurde ursprünglich verlegt, weil gegenüber vom Bundestag – wo es ursprünglich losgehen sollte – ein Protestcamp stattfindet. Das steht unter dem Motto „Besetzung gegen Besatzung!“. Die Protestcamper sind seit einer Woche hier und bleiben noch zehn Tage. Es sind zwischen zehn und 15 Zelte. Sie positionieren sich gegen den Völkermord, gegen den Genozid an den Palästinenserinnen und Palästinensern.
Interessant ist auch, dass im Laufe der Kundgebung, die immer noch läuft, vermehrt Transparente und Schilder gegen den Krieg Israels gegen den Iran zu sehen sind. Wir freuen uns auf die Demonstration und auf die Abschlusskundgebung, die in vielen Stunden stattfinden wird.
Von einer Zwischenkundgebung der NRW-weiten Demonstration zur Solidarität mit Palästina und den Massen in Gaza in Dortmund berichtet ein Korrespondent:
Es sind ungefähr 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Dortmund. Ein buntes Fahnenmeer ist zu sehen – vor allem Palästinafahnen. Vor Ort sind: Das Palästinensische Haus e. V., die Jüdische Stimme, die Linksjugend Solid NRW und Dortmund, die Antifa Jugend Hamm, die SDAJ, die Revolutionäre Jugend, die Palästinensische Gemeinde Dortmund, die Sozialistische Organisation Solidarität, die Antifaschistische Aktion, das Kongo Kollektiv, der Kreisverband Düsseldorf von Die Linke, MERA 25 NRW und die MLPD sowie der Jugendverband REBELL mit den Kindern der ROTFÜCHSE. IG-Metall-Fahnen sehe ich auch. Auf Transparenten werden Frieden und Völkerfreundschaft genauso gefordert wie das Verbot der AfD.
Es gab auch sehr bewegende Momente. So haben die Rotfüchse am Beginn der Demo gesprochen und ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza, die vom israelischen Völkermord betroffen sind, ausgedrückt. Dafür gab es viel Beifall.
Die Polizei geht teils rigoros gegen Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor. So berichtet eine junge Palästinenserin: „Ich habe Parolen gerufen und von der Polizei jetzt zwei Anzeigen dafür bekommen. Sie haben behauptet, ich hätte ‚From the river to the sea …‘ gerufen. Das ist gelogen. Ich habe etwas Ähnliches gerufen. Abgesehen davon steht nirgendwo, dass es verboten ist, diese Parole zu rufen, und es wurde auch nicht erklärt, dass die Polizei das untersagt“.
Danach zog die Demo weiter zur Abschlusskundgebung.
Die MLPD hat sich aktiv für das Gelingen beider Demonstrationen eingebracht und entsprechend mitgewirkt. Sie hat die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf aktiv organisiert und gelebt. Unter anderem wurde auch der Solidaritätspakt der ICOR mit der Al-Awda Health Association zum Aufbau eines Krankenhauses durch Internationale Brigaden breit vorgestellt. Es wurden Spenden gesammelt und Rote Fahne Magazine wurden verkauft. Speziell zum Einsatz kam hier die Ausgabe 10 / 2025 mit dem Titel: „Nakba-Tag am 15. Mai – Schluss mit Völkermord und Vertreibung in Palästina!". Die Palästina-Broschüre der MLPD kam breit zum Einsatz, genauso wie unsere Buchreihe REVOLUTIONÄRER WEG. Außerdem brachte die MLPD die Perspektive eines sozialistischen Palästina in die Diskussion ein, was zu vielen interessanten Gesprächen führte.
Die Rote Fahne Redaktion wird morgen zu beiden Demonstrationen mehr berichten.