Kulturveranstaltung mit Tribunal zu 500 Jahre Bauernkrieg
"1525 dran, dran, dran – 2025 die Enkel fechten’s besser aus"
Zu einer Kulturveranstaltung mit Tribunal gegen das Höfesterben für eine Landwirtschaft der Zukunft laden Romuald Schaber, aus Petersthal im Oberallgäu, Franziska Schmidt aus Ulm und Gerd Zitzner aus Essen am 13. Juli herzlich ins Gasthaus zur Moosmühle, 82386 Huglfing ein. Sie schreiben:
Vor 500 Jahren erhoben sich Bauern, Arbeiter und Handwerker im Bunde mit Bürgern der Städte und Teilen des verarmten Adels gegen die weltlichen und kirchlichen Fürsten. Sie forderten die Abschaffung der Leibeigenschaft und gleiche Rechte für alle. Aufgrund großer Zersplitterung und durch Verrat der Bündnispartner wurde ihr Kampf grausam niedergeschlagen. Aber ihre Forderungen nach Menschenrechten und ihre Sehnsucht nach Freiheit waren in die Welt gesetzt. Vieles wurde erst Jahrhunderte später erkämpft, manches bis heute noch nicht.
Wir wollen in einer Kulturveranstaltung aufzeigen, wo stehen Bauern und Arbeiter heute? Was steht einem Leben für Menschlichkeit und Demokratie für alle noch entgegen? Was können wir aus der Geschichte lernen? ...
Der Nachmittag hat drei Bestandteile
- Begrüßung und drei Mittagessen zur Auswahl
- Tribunal gegen das Höfesterben für eine Landwirtschaft der Zukunft
- Singspiel über den Bauernkrieg aufgeführt von Kindern und Jugendlichen
Einlass ist ab 11.30 Uhr. Der erste Programmpunkt geht von 12 Uhr bis 13.30 Uhr. Der zweite Programmpunkt dauert von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr und Programmpunkt drei von 15.30 Uhr bis 17 Uhr. Anschließend wird es einen gemütlichen Ausklang geben.
Tribunal gegen das Höfesterben und für eine Landwirtschaft der Zukunft
Das Tribunal wird nach der Eröffnung mit einer Anklagerede eingeleitet. Angeklagt wird die monopolistische Agrarindustrie als Teil des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals, (Banken, Handels- und Lebensmittelkonzerne (ALDI, u.a.), Chemie- und Landtechnik-Konzerne u.a.)
Wir klagen zehn Verbrechen an:
- Sie betreiben die beschleunigte Ruinierung von Millionen klein- und mittelbäuerlichen Betrieben weltweit
- Sie befeuern die globale Klimakatastrophe und schieben heimtückisch die Verantwortung demagogisch der Landwirtschaft und damit allen Bauern in die Schuhe und nehmen die Verantwortlichen aus der Schusslinie
- Sie benutzen Nahrungsmittel als Waffe (Zoll- und Dumping-Politik, im Ukraine-Krieg und Gaza)
- Sie beuten die Arbeitskraft von Millionen Landarbeitern in Schlachtbetrieben, in den Plantagen und als Erntehelfer rücksichtslos aus
- Sie zerstören mit der industriell betriebenen monopolisierten Landwirtschaft die Einheit von Mensch und Natur: Einsatz von hochtoxischen Pestiziden; Einführung von Gentechnik mit unkontrolliertem Risiko; Umweltauflagen auf Kosten der Bauern
- Sie sind hauptverantwortlich für die Ruinierung landwirtschaftlicher Regionen und die wachsenden Fluchtbewegungen auf der Welt. Dabei spielen sie gestützt auf faschistische Diktaturen mit der nationalchauvinistischen und rassistischen Ideologie Völker und Nationen gegeneinander aus
- Sie tragen besondere Verantwortung für die Vernichtung von ökologisch unverzichtbaren Naturräumen (Moore, Wälder); Reine Naturschutzgebiete stehen hochintensiv genutzten Agrarflächen gegenüber
- Sie spalten zwischen der Masse der Lebensmittelproduzenten und -verbrauchern durch spekulative Verteuerung der Waren und Druck auf die Erzeugerpreise. Insbesondere spielen sie die Masse der Bauern aus gegen die lohnabhängig Beschäftigten in Großbetrieben, Büros, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
- Sie zerstören die kulturelle Identität des bäuerlichen und ländlichen Lebens, Stichworte: Trennung Stadt-Land, Versiegelung, Verödung der Dörfer und Zerstörung der lebendigen Dorfgemeinschaften - insbesondere ist die Landjugend betroffen.
- Sie zerstören die Zukunftsperspektiven der Jugend; Eine ökologisch-industrielle Landwirtschaft ist möglich; wir streiten für eine befreite Gesellschaft