Weltflüchtlingsbericht der UN
122 Millionen Menschen sind auf der Flucht
Laut dem neuen Weltflüchtlingsbericht der Vereinten Nationen sind 122 Millionen Menschen auf der Flucht - zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Flüchtlinge hat sich in den letzten zehn Jahren annähernd verdoppelt. Der Bericht wurde vergangenen Donnerstag in Genf vorgestellt.
Mit 14,3 Millionen Menschen auf der Flucht hat der Krieg im Sudan laut Bericht die inzwischen weltweit größte Vertreibungskrise verursacht. Es folgen Syrien mit 13,5 Millionen Menschen und Afghanistan mit 10,3 Millionen Menschen. In ihre syrischen Heimatregionen sind im Jahr 2024 9,8 Millionen Menschen zurückgekehrt. 1,6 Millionen von ihnen waren ins Ausland geflohen, die anderen waren Binnenvertriebene. Viele finden aber ihre Heimat in Ruinen vor, es gibt in den Heimatländern kaum Unterstützung und so bleibt vielen Rückkehrern nichts anderes, als wieder zu fliehen.
Die internationale Krise der Flüchtlingspolitik der imperialistischen Länder hat sich seit 2015 rasant verschärft. In der allgemeinen Rechtsentwicklung wird die Faschisierung der Staatsapparate vorangetrieben, der Schutz von Minderheiten, das Recht auf Flucht und das Asylrecht weitgehend abgeschafft. Die Hetzjagd, die der Faschist Trump auf migrantischen Arbeiter eröffnet hat, stößt auf entschiedenen Widerstand. Auch in den Ländern mit vorherrschend bürgerlich-demokratischen Herrschaftsformen sind in der Asyl- und Migrationspolitik faschistoide bis faschistische Methoden inzwischen bestimmend.
Aber die Massen, die der Imperialismus mit der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, mit Kriegen, Umweltzerstörung und Hungernöten in die Flucht treibt, werden sich weder von Trump noch von Dobrindt aufhalten lassen.
- Für das Recht auf Flucht und freiwillige Umsiedlungen
- Recht auf Flucht. Gegen jede Aushöhlung der Genfer Flüchtlingskonvention und des Asylrechts auf antifaschistischer Grundlage. Anerkennung von Umweltzerstörung als Asylgrund
- Recht auf freiwillige Umsiedlung in lebenswerte Regionen, Pflicht zur solidarischen Aufnahme Geflüchteter und Schaffung ausreichenden Wohnraums sowie ausreichender Arbeits- und Ausbildungsplätze
Ergänzungsband "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen" S. 458