Münster
Proteste gegen die Festnahme der Mannschaft der Segeljacht "Madleen"
Am Pfingstmontag berichtete Rote Fahne News über den Angriff Israels auf das Gaza-Hilfsschiff Madleen und weiter: "Zur Stunde finden in vielen Städten Solidaritätsdemonstrationen und -kundgebungen statt."
Auch in Münster gab es ab 17:00 vor dem Hauptbahnhof eine spontane Protestkundgebung mit nur wenigen Stunden Vorlauf für die Mobilisierung. Doch ca. 200 Menschen beteiligten sich mit zum Teil leidenschaftlichen und aufgebrachten Wortbeiträgen an dieser Kundgebung. Dabei wurden der menschenverachtende Zionismus und die demagogische Propaganda der israelischen Regierung genauso angegriffen wie die unsäglich Rolle und Heuchelei der neuen Bundesregierung.
So betonte eine Rednerin, dass mit diesem Vorgehen einmal mehr deutlich wird, dass die faschistisch-zionistische Regierung Israels die Verweigerung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung als Kriegswaffe einsetzt. Wir betonten in unserem Beitrag, dass die Netanjahu-Regierung strikt an ihrem imperialistischen Ziel eines Groß-Israel festhält und dass auch Deutschland imperialistische Interessen in Israel und ganz Westasien verfolgt. Wir betonten, dass diese imperialistischen Interessen der eigentliche Hintergrund für das repressive und kriminalisierende Vorgehen der deutschen Polizei und Justiz gegen die Solidaritätsbewegung mit Palästina sind. Imperialismus ist Reaktion auf der ganzen Linie, nach innen und nach außen!
Unter großem Beifall und top aktuell berichten wir auch vom großen Erfolg der Docker von Marseille, die einen Abtransport von Tonnen von Waffenteilen nach ihrem zweitägigen Widerstand verhindern konnten. Die Kundgebung rief zu Spenden für die Akuthilfe auf. In kürzester Zeit quoll das Spendenglas über. Ein Straßenbettler mit nur noch einem Bein und im Rollstuhl ließ es sich nicht nehmen, seine selber gesammelten Gelder direkt ins Spendenglas zu werfen, was ihm einen respektvollen und begeisterten Beifall der Kundgebungsteilnehmer einbrachte. Auch die Aktion mit einem (vorbereitetem) Protestbrief an alle Bundestagsabgeordneten aus Münster wurde sofort aufgegriffen. So konnte jede und jeder gleich einen Brief fertigmachen bzw. über einen QR-Code sich die Mail mit Mailadressen der Münsteraner Bundestagsabgeordneten auf seinem Smartphone öffnen und versenden.
Nach zwei Stunden ungezählter Wortbeiträge am "Offenen Mikrofon" wurde noch auf die aktuellen Termine der Woche zur Palästinasolidarität hingewiesen. Am gleichen Abend fand um 19 Uhr eine Buchvorstellung "Völkermord in Gaza" mit Prof. Dr. Helga Baumgarten und Prof. Dr. Norman Paech. Die Veranstaltung war schon seit Tagen bis auf den letzten der 150 Plätze ausverkauft. Am Samstag, dem 14. Juni, findet am Münsteraner Hauptbahnhof um 14 Uhr eine Demonstration "Stoppt den Genozid in Gaza" statt.