Paris

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Mit Jesus und Lenin

Manche Besucher sehen wir an unserem Stand der UPML in Paris nur selten, am 1. Mai oder am jährlichen Gedenktag zur Pariser Commune. Sie kommen oft von weit her her, aber solche Feiertage mit ihren Großdemonstrationen ziehen sie immer wieder in die Hauptstadt.

Korrespondenz

Einer dieser Besucher ist Edouardo*, der bei seinen Besuchen stets die jeweils neue Literatur kauft.

 

Seine Besonderheit: Er ist Priester und kommt ursprünglich aus Brasilien. Katholisch erzogen, wurde er jedoch in den 1980er Jahren überzeugter Kommunist und organisiert in der brasilianischen kommunistischen Partei. Diese orientierte sich jedoch revisionistisch an der UDSSR, wo trotz Hammer und Sichel auf den Fahnen schon seit den 1950er Jahren ein bürokratischen Kapitalismus wieder hergestellt worden war. Der Zerfall der UDSSR führt auch zum Niedergang der brasilianischen Revisionisten. Und Edouardo kehrte zu seiner religiösen Überzeugung zurück, aber nicht ganz: In seiner bescheidenen Klosterkammer hängt neben dem Kreuz Christi ein Leninporträt!

 

Edouardo freute sich sehr an diesem 1. Mai 2025 über den Anti-Antikommunismus-Aufkleber der MLPD mit dem Spruch des brasilianischen Bischofs Dom Helder Camara: "Wenn ich den Armen Brot gebe, nennt man mich einen Heiligen. Aber wenn ich frage, warum sie nichts zu essen haben, nennt man mich einen Kommunisten."

 

Seine Lieblingsbroschüre ist übrigens die Willi Dickhut-Broschüre "Ich habe mein Leben lang gekämpft."

 

*Name geändert