Schkeuditz

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Warnstreiks am DHL-HUB: Plötzlich konnte das DHL-Management doch ein Angebot vorlegen!

Am DHL-Hub in Schkeuditz (Sachsen), dem größten Frachtflughafen im DHL-Netzwerk, an dem nun nach einer ‚stillen‘ Entlassungswelle von ehemals 7300 noch 5900 Leute arbeiten, kam es in der aktuellen Tarifverhandlung zum zweiten Warnstreik.

Korrespondenz aus Halle

Rote Fahne News berichtete mehrfach, darunter hier:

 

Am 23.05.2025 fand bereits ein erster Streik statt, nachdem die Geschäftsführung kein Angebot vorlgelegt hatte. Nach der zweiten Verhandlung war der Tenor noch dreister: Das Angebot von 12% mehr Lohn bei einer Laufzeit von 12 Monaten sei „unverändert hoch“ laut Geschäftsführung. Das implizierte die Forderung, dass die Gewerkschaft verdi nun ihr eigenes Angebot ‚freiwillig‘ senken solle. Diese arrogante Haltung wurde nun gebrochen!

 

Der Warnstreik begann am Abend des 4. Juni und endete am Morgen des 6. Juni. Hunderte Container konnten nicht bearbeitet werden, 120.000 Sendungen blieben allein in einer Nacht liegen. Ganz anders als die Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Nacht eine mächtige Demonstration vom Streikkundgebungsplatz vor dem Hub, über eine Bundesstraße und zurürck zum Hub. Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=kibB8dC8Amc. Für viele ist dies der erste Streik, war es die erste Demonstration und hunderte feierten so ihre ersten Tage als neue Gewerkschaftsmitglieder.

 

Die Demo war kaum vorbei, als der DHL-Geschäftsführer plötzlich doch ein Angebot vorlegte: 7% auf 36 Monate! Diese Provokation steigerte die schon sehr große und wachsende Kampfbereitschaft und stößt auf große Ablehnung. Man muss wissen, dass die 12% der Durchschnitt von über 1000 Befragten ist, die ihre Lohnforderung abgegeben haben.

 

Jetzt gilt es, weitere Streikmaßnahmen zu organisieren, die Solidarität noch breiter aufzustellen und über eine Urabstimmung aufzuklären und dafür zu mobilisieren. Die Belegschaft hat sich Achtung erkämpft, aber für die Erfüllung der Forderung braucht es deutlich längere Streiks. Dabei wächst auch der Gedanke, dass an Streiktagen keine militärischen Güter transportiert werden, dass am Ende die Arbeiterklasse die Macht haben muss, wenn man nicht für jedes Prozentchen ewig kämpfen muss oder gar ganz andere, viel bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen will.

 

Die MLPD Elbe-Saale informierte auf ihrem letzten Flugblatt nicht nur über die Kündigung des aktiven Gewerkschafters Adrian Mauson, der auch für die Internationalistische Liste/MLPD zur letzten Bundestagswahl kandidierte, sondern eben auch über das Thema, wie im Sozialismus Nachtarbeit organisiert werden kann.

 

Macht den Kampf weiter bekannt – auf Arbeit, im Viertel, international!
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Solidaritätserklärungen können gesendet werden an:

  • Lbz.sat@verdi.de
  • Verdihubleipzig@gmail.com
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