Dokumentiert von der IAC-Webseite
VW-Komitee Kassel und verbündete Kolleginnen und Kollegen gegen Unterdrückung
Auf der Webseite der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung wurde eine Erklärung des VW-Komitees Kassel und verbündeter Kolleginnen und Kollegen gegen Unterdrückung veröffentlicht. Rote Fahne News dokumentiert sie.
Seit dem Tarifabschluss kommt VW jede Woche mit neuen Angriffen um die Ecke. Pausen sollen gestrichen werden, Leiharbeiter und Befristete sollen entlassen werden, Outsourcing ... Dagegen steigt der Unmut in den Belegschaften. Begleitmusik der Angriffe ist, dass VW immer mehr Verteiler vor dem Tor verjagt und damit freie Meinungsäußerung unterbindet. Werden hier bald alle Flugblattverteiler verboten?
Immer wieder erreichen uns Berichte, dass Flugblattverteiler bei VW Kassel einen Platzverweis von der Polizei bekommen haben oder vom Werkschutz weggeschickt wurden. Die größte Angst hat VW vor den Ausgaben des Vorwärtsgang, weil er “von Kollegen für Kollegen“ ist. Attackiert wurden auch Verteiler von MLPD, des Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD oder „Sol“. Vorläufiger Höhepunkt ist die Klageandrohung gegenüber der MLPD wegen der Verteilung des „Vorwärtsgang“. Allerdings ist die MLPD der falsche Ansprechpartner, weil der „Vorwärtsgang“ eine Kollegenzeitung ist. Dass der Vorwärtsgang zum Streik aufruft – das sei „verbotene Eigenmacht“ - behauptet VW. Ja klar, mit gewerkschaftlichen und selbständigen Streiks üben wir „Macht“ aus! Darum geht es ja.
Nach geltender Rechtslage kann sich jeder frei aufhalten auf dem Gelände vor dem Tor und auch Flugblätter verteilen. VW lässt andere Parteien wie die SPD, CDU, Werbe- Verteiler und richtigerweise auch die IG Metall verteilen.
Es gibt ein gestiegenes Bedürfnis, die aktuellen Krisen und Angriffe zu hinterfragen und zu überlegen, wo das herkommt. Es ist dünnes Eis, auf dem sich VW bewegt. Sie gehen bewusst gegen demokratische Rechte vor und unterdrücken die freie Meinungsäußerung. Getroffene Hunde bellen! In Kassel gibt VW der Polizei Anweisungen, wie sie gegen die Verteiler vorgehen sollen. Soll es bei VW noch weiter nach rechts gehen? Soll es bei VW so kommen wie in China, wo man für eine freie Meinung ins Gefängnis kommt? Das können wir uns nicht gefallen lassen.
Wir fordern das Recht auf freie und demokratische Betätigung vor dem Tor und im Werk. Wir begrüßen alle demokratischen Kräfte vor dem Tor und können selber entscheiden, wen wir gut finden. Nur Rechte und Faschisten wollen wir vor dem Tor nicht sehen!
Wir dürfen und diese demokratischen Rechte nicht rauben lassen, deswegen geht das alle Arbeiter bundesweit an! Wir werden diese Diskussion in die Öffentlichkeit tragen. Berichtet über Unterdrückung von Verteilern an das VW-Komitee vw-komitee-kassel@gmx.de und mischt euch ein.
VW Komitee Kassel und verbündete Kolleginnen und Kollegen