Argument
Verharmlosung am "Internationalen Hurentag"
Heute ist offizieller „Internationaler Hurentag“. Die Prostitution ist ein professionell organisierter Verkauf des menschlichen Körpers, verbunden mit einer besonderen Rechtlosigkeit von Prostituierten. Viele darin tätige Frauen müssen Gewalt und Zwang erleiden. Gegenüber den Hauptnutznießern der zum großen Teil kriminell organisierten Prostitution wird überhaupt nicht konsequent vorgegangen.
Frappierend, wie dies in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau in einem zweiseitigen Interview massiv verklärt und romantisiert wird. Die Legalisierung der Prostitution wird als Fortschritt der Menschheit und wie ein Beruf wie jeder andere dargestellt.
Die Bewerbung der Prostitution als „finanzielle Unabhängigkeit, zeitliche Flexibilität und die Möglichkeit, mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten“ und dass darin gar „auch die Vielfalt“ genossen werden kann ist eine abscheuliche Verzerrung der Wirklichkeit. Prostitution war nie und ist auch heute überhaupt kein Ausweg aus kapitalistischer Ausbeutung, Unterdrückung und sozialer Not!
Im Gegenteil ist damit ein zutiefst menschenverachtendes Frauenbild verbunden. Frauen werden zu Sex-Objekten degradiert, heute modern-beschönigend als „Dienstleistung“ verniedlicht. Es ist ein perfides System aus sexueller Ausbeutung und brutaler Gewalt. Dies als selbstbestimmte Lebensweise von Frauen zu beschönigen ist eine einzige Lebenslüge des Kapitalismus.
Rechte und Schutz von Prostituierten, eine Entkriminalisierung von Frauen in der Prostitution sowie effektive Ausstiegshilfen müssen erkämpft werden. Doch dies wird die systemimmanente Rolle der Prostitution nie aufheben. Deshalb gehört zum Kampf gegen Gewalt an Frauen unbedingt auch der Kampf für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung! Eine Welt ohne Prostitution!