Frankfurt am Main

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Keinen Fußbreit den Faschisten

Erneut hatten sich faschistische Kräfte Frankfurt für einen publikumswirksamen Auftritt ausgesucht. Eine Herausforderung an die Frankfurter Bevölkerung! Mehrheitlich Jugendliche und junge Erwachsene prägten den antifaschistischen Widerstand: Keine Freiheit für faschistische Propaganda zuzulassen.

Korrespondenz
Keinen Fußbreit den Faschisten
(rf-foto)

Die großspurige Ankündigung faschistischer Kräfte zu bundesweiter Mobilisierung brachte ein buntes Häuflein von knapp hundert Leuten zusammen, die sich unter der Parole "Gemeinsam für Deutschland" trafen. Sie wollten zum publikumsstarken Goetheplatz marschieren, wurden aber von 500 Antifaschisten blockiert: Es wurde lautstark deutlich gemacht: „Es gibt kein Recht auf Freiheit für Nazipropaganda!“. Der Marsch wurde zur kleinen Runde über wenige hundert Meter, vom Startpunkt Zoo sofort zurück zum Endpunkt Zoo.


Das Grüppchen forderte „flächendeckende Grenzkontrollen“ gegen Geflüchtete. Sie stellten sich als „gesellschaftliche Mitte“ hin, haben aber keine Probleme, mit jungen Neofaschisten aufzutreten, die mit der „White-Power-Geste“ posierten. Außerdem waren Verschwörungsideologen und die AfD mittendrin.


Der gemeinsame antifaschistische Protest war der Erfolg eines antifaschistischen Aktionsbündnisses verschiedener Organisationen. Das muss weiter gefestigt werden. Der DGB Frankfurt hatte ebenfalls zur gemeinsamen Aktion aufgerufen. In ihrem Beitrag wies die MLPD darauf hin, dass die modernen Faschisten schwerer zu erkennen sind. Sie geben sich als Gegner des „Establishments“, als Freunde der arbeitenden Menschen, des Friedens und der Freiheit". Tatsächlich wedelte bei „Gemeinsam für Deutschland“ auch eine Friedenstauben-Fahne.

 

Wie schnell es mit diesen Phrasen der Faschisten vorbei ist, zeigte sich 1933 nach der Machtübernahme Hitlers: Die Gewerkschaften wurde ausgeschaltet, die Werktätigen in der "Deutschen Arbeitsfront" zwangsorganisiert, die fortschrittlichen Kräfte um Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten verhaftet und Zwecks Vernichtung in die KZs deportiert und schlussendlich brachen die Hitler-Faschisten dann den Zweiten Weltkrieg für die deutschen Monopole vom Zaun. Das sind "Frieden" und "Freiheit", von denen diese Menschenfeinde sprechen!

 

Bei den Antifaschisten waren insbesondere Jugendliche zu sehen. Zwei Schülerinnen fassten sich Mut, sprachen spontan über ihre Überlegungen: „Wir dürfen heute das Aufkommen faschistischer Kräfte nicht ignorieren, wir müssen Stellung beziehen gegen Faschisten, bevor es zu spät ist“. Diese Lehre haben sie gezogen und sich für die antifaschistische Kundgebung entschieden.

 

Am Schluss kam es noch zum Einsatz der Polizei gegen Antifaschisten. Ein Teil wurde eingekesselt und Personalien wurden festgestellt. An der Festigung der antifaschistischen Einheit müssen wir weiterarbeiten.