Solidaritätskreis „Keiner schiebt uns weg“
Jetzt ist der Moment zusammenzustehen
Der Solidaritätskreis Stahl "Keiner schiebt uns weg!" hat auf seinem Treffen am vergangenen Samstag, dem 31. Mai, einstimmig eine Solidaritätsadresse an die Auszubildenden und Kolleginnen und Kollegen der Duisburger Stahlbetriebe verabschiedet.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Auszubildenden, die Angriffe auf die Stahlbelegschaften verschärfen sich. Lopez und Russwurm wollen den Konzern in seine Einzelteile zerlegen, um nach dem Motto „teile und herrsche“ leichter alles aus ihrer Sicht Überflüssige abstoßen zu können. Das wirkt sich auf alle Duisburger Stahlbetriebe aus, tkse, HKM, ArcelorMittal und Bao-Steel. Wir, der Solidaritätskreis „Keiner schiebt uns weg!“ unterstützen euren Widerstand und Protest gegen diese Kahlschlagspolitik aus ganzem Herzen.
Jetzt ist der Moment, zusammenzustehen – über Werks-, Konzern- und Standortgrenzen hinweg.
Wir unterstützen den solidarischen und kämpferischen Zusammenschluss aller Stahlbelegschaften und auch den Zusammenschluss mit anderen Branchen. Der Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz geht uns alle an, denn hinter jedem Stahlarbeitsplatz stehen weitere Arbeitsplätze im gesamten Revier und darüber hinaus. Hinter jedem Arbeitsplatz stehen Menschen, Familien, Freunde und Nachbarn. Es geht für uns alle um eine lebenswerte Zukunft, um den Erhalt sozialer Errungenschaften und erkämpfter Arbeiterrechte. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Kahlschlagspläne und euren Kampf dagegen breit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, Spenden für euren Kampf und seine Unterstützung zu sammeln sowie neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter dafür zu gewinnen. Hier sind eure Familien, Freunde und Nachbarn herzlich willkommen. Wir dürfen nicht länger abwarten. Es geht um unsere Familien, unsere Städte, unsere Würde, unsere und unserer Kinder Zukunft.
Die Antwort auf die Frage, bringt ein Streik etwas, ist eindeutig „Ja“! Jeder konsequente Streik hat gezeigt, welche Kraft und Macht die Arbeiter haben, wenn sie fest, entschlossen und einheitlich für ihre Interessen kämpfen.
Unsere Erfahrung zeigt uns: Wenn bereits durch die eigenständige Ausdehnung eines Warnstreiks, wie neulich bei HKM, die Geschäftsleitung zu schnellen Zugeständnissen bereit ist, was für Möglichkeiten zur Durchsetzung der Interessen der Belegschaften vorhanden sind. Auch die Kämpfe bei Opel oder Ford zeigen: Wenn wir geschlossen auftreten, sind wir nicht machtlos.
Stahlarbeiter gehen nach vorn!
Für die Zukunft unserer Kinder, für das Revier, für uns alle.
Wir wünschen euch Mut, Kraft, die nötige Ausdauer und viel Erfolg.