Oft von NPD-Nachfolgeorganisation "Heimat" gesteuert
Wachsamkeit gegen faschistische Jugendbanden angesagt
„Jung und Stark“, „Letzte Verteidigungswelle“ oder „Knockout 51“ – faschistische Jugendbanden nach dem Muster der „Baseballschläger-Jahre“ zünden Häuser an, überfallen linke, queere und ausländische Jugendliche und wollen „Zecken jagen“.
Ihnen ist die AfD oft zu bieder, und sie orientieren sich lieber direkt an der faschistischen SS. Aber sie machen die Drecksarbeit für die faschistische AfD, die sehr bemüht ist, ihr modern-faschistisches Erscheinungsbild zu pflegen. Nicht nur dass die Existenz der AfD erst den Boden für solche offen aggressiven Banden bildet, auch finanziell hängen die Jugendbanden oft am Tropf der AfD, die über ihre Abgeordneten auch faschistische Schläger als „Assistenten“ bezahlt. Dahinter stecken organisatorisch aber in erster Linie die „Heimat“ (ehemalige NPD) und ihre Jugendorganisation.
Der Staatsapparat ist jetzt gegen die „Letzte Verteidigungswelle“ vorgegangen. Allerdings werden diese Banden oft auch noch verharmlost. Das Oberlandesgericht Thüringen hat die Mitglieder der Eisenacher Gruppe „Knockout51“ als „kriminelle Vereinigung“ eingestuft, und erst auf Beschwerde der Bundesanwaltschaft wurden sie als „terroristische Vereinigung“ eingestuft. Immerhin haben sie Waffenlager angelegt und Schießtraining gemacht.
Faschisten sind keine Freunde der Jugend
Die AfD hat für die Jugend nichts übrig. Sie ist gegen die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung und gegen die Senkung des Wahlalters bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre. Sie will die Jugend in einen neuen Kriegsdienst zwingen und auf das Schlachtfeld schicken. Das ist der Inhalt ihrer Parolen von Deutschland.
20 Prozent der jungen Menschen unter 18 sind armutsgefährdet, ebenso viele haben psychische Störungen. Lehrermangel in der Schule, grassierende gewaltverherrlichende Videospiele, und dazu eine oft antiautoritäre Erziehung – so wird schon in frühester Jugend „ein kleinbürgerlicher Geist verbreitet: individuelle Selbstverwirklichung und Egoismus, Ich-Bezogenheit und Konkurrenz, Klassenzusammenarbeit und nationalistisches Standortdenken statt Klassenkampf und internationale Solidarität.“ (1)
Kein Bock auf die Ausbildung zum Facharbeiter, aber nicht jeder Jugendliche kann Influencer werden. Da kommen dann bei TikTok die Feindbilder von den bösen Ausländern und von den noch böseren Linken, zugleich schöne Bilder von Kameradschaft und Heldentum für die Heimat. Man wird dann dezent weitergeleitet zu den Jugendbanden, man verabredet sich, und fühlt sich stark. Nicht selten sind schon 12-jährige bei den Aktionen dabei wie beim „Trupp deutscher Falken“, der in Cottbus ein linkes Hausprojekt anzünden wollte, was aber nicht geklappt hat. Manche dieser Banden sind abgrundtief primitiv und kriminell wie in Dresden, Dortmund, Rostock oder die „Mafia von Ilmenau“.
Was tun?
Die faschistische Verseuchung der Jugend ist gefährlich und Wachsamkeit ist geboten. Quantitativ sind die Banden bisher relativ überschaubar. Für manche Aktionen rotten sie sich überregional zusammen. Antifaschistische Aufklärungsarbeit ist unbedingt erforderlich, damit die kleinbürgerlich-faschistische Denkweise unter der Jugend nicht vordringt.
Bei antifaschistischen Aktionen wie in Riesa im Januar sind viele tausend Jugendliche aktiv. 57.000 überwiegend junge und weibliche Mitglieder sind zur Linkspartei gegangen. . Über 80 Prozent der Jugendlichen lehnen die Wiedereinführung des Kriegsdienstes ab. In Leipzig gab es eine große Jugend-Demo gegen faschistische Attacken auf ausländische und queere Studenten. Und 40 Teilnehmer am Spendenlauf für Gaza in Bochum zeigen, dass sich viele Jugendliche für positive Ziele anstrengen können und wollen, wenn solche Möglichkeiten organisiert werden. Das sollte Schule machen.
Man muss rechten Schreihälsen in der Schule, auf der Straße, im Verein gemeinsam entgegentreten, ihnen mit guten Argumenten die Meinungsführerschaft nehmen und um jeden Jugendlichen kämpfen, der von den faschistoiden oder faschistischen Sprüchen beeinflusst ist. Dazu die antifaschistischen Jugendlichen zusammenschließen und vor allem eine positive Alternative einer befreiten, solidarischen, friedlichen und menschlichen Gesellschaft zeigen. Auch deshalb ist es so wichtig, sich zu organisieren und am Aufbau einer sozialistischen Jugendbewegung mitzuarbeiten.