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Es kommt auf uns an, unsere Forderungen durchzusetzen!

Die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit OFFENSIV hat ein neues aktuelles Flugblatt veröffentlicht. Rote Fahne News dokumentiert daraus den Artikel "Es kommt auf uns an, unsere Forderungen durchzusetzen!"

Es kommt auf uns an, unsere Forderungen durchzusetzen!
Kampf um die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in Ostdeutschland für die Angleichung Ost-West (rf-foto)

Klar ist mal eins: Ohne den Druck aus der Belegschaft hätte sich gar nichts bewegt!

 

Über 200 Kolleginnen und Kollegen haben im letzten Jahr in einer Unterschriftensammlung die IG Metall aufgefordert, den Erpresser-Vertrag („Zukunstarifvertrag“) zum erstmöglichen Termin am 30. Juni zu kündigen!

 

Über 110 Kolleginnen und Kollegen haben sich am 23. April spontan im ZL1 während der Arbeitszeit versammelt, diskutiert und ihre Forderungen an die Geschäftsleitung aufgestellt!

 

Auch auf der Vollkonferenz der Vertrauensleute und auf der IG-Metall-Mitgliederversammlung am 10. Mai haben die Kollegen gezeigt: Zurück zur 35-Stundenwoche (nicht 37, nicht 36)! Schluss mit der Tarif-Spaltung: Wir stehen natürlich für die Entfristung der Zeitverträge und die Übernahme der Leiharbeiter. Aber Opel soll nicht meinen, dass wir dafür Abstriche bei unseren Forderungen machen! Die Ausweitung von Leiharbeit auf 50% oder mehr würde die Spaltung nur noch vertiefen, statt sie zu überwinden! Außerdem: Unsere Gesundheit zuerst, sofortige Sanierung aller Asbest-Flächen ohne laufenden Betrieb!

 

Klar ist außerdem: Opel hat die IG Metall aufgefordert, über eine Verlängerung des „Zukunftstarifvertrags“ zu verhandeln. Doch nicht deswegen, weil sie besorgt sind um die Zukunft unserer Arbeitsplätze, sondern weil sie eine Kündigung des Vertrags unbedingt verhindern wollen! Opel hat gigantische Extra-Profite gemacht mit diesem Vertrag, zu dem wir 2021 mit der Schließungsdrohung erpresst wurden! Allein die Lohnkosten für die 2,5 Stunden pro Woche haben Opel bis heute 6 Mio. Euro ZUSÄTZLICH in die Kasse gespült. Vom Profit, den sie sowieso jeden Tag aus uns herauspressen, mal ganz zu schweigen.

 

Klar ist deswegen vor allem: Wir haben unsere Lehren gezogen aus der Erpressung von 2021. Dieser Erpresser-Vertrag muss nicht verlängert oder verändert werden. Er muss vollständig rückgängig gemacht und sofort gekündigt werden!

 

Gut, wenn Verhandlungskommission und Tarifkommission unsere Forderungen übernehmen. Aber das 1x1 jeder Tarifrunde ist: Unsere Forderungen setzen wir nicht durch bloße Verhandlungen durch, sondern vor allem durch kämpferische Aktionen. Ob Friedenspflicht oder nicht: Das ist der Weg, auf dem wir unsere Ziele erreichen!

Die Zeit ist um: Wir wollen den Reset!

Die Rückkehr zum Metall- & Elektro-Flächentarif ist keine Träumerei, sondern Forderung der Belegschaft. Und sie ist berechtigt: Als Opelaner gehören wir zur Autoindustrie, auch wenn wir keine Autos bauen. Das gilt für jeden Staplerfahrer in Rüsselsheim, für jeden Werkslogistiker in Eisenach.

 

Und sie ist nötig: Flächentarife sind eine „Solidargemeinschaft“, die uns gegen Spaltung und Lohndrückerei schützen. Im M&E-Tarif kämpfen wir gemeinsam mit unseren Kollegen bei VW, Ford, Audi: Es geht also auch darum, unsere gewerkschaftliche Kampfkraft zu bewahren! Man konnte uns 2021 ohne Weiteres in die Kontraktlogistik pressen, aber der Rückweg dahin soll „Utopie“ sein?

 

Ist klar: Dieser Weg wird kein Spaziergang. Aber man erreicht kein Ziel ohne Anstrengung und ohne den ersten Schritt! Das ist alles eine Frage unseres unbedingten Willens und unserer gemeinsamen Kampfkraft!