Das ist Terrorismus

Das ist Terrorismus

Angriff auf Personenzug in Russland

In der Nacht von Samstag, dem 31. Mai, auf Sonntag, dem 1. Juni, entgleisten in Russland zwei Züge durch einstürzende Brücken. Alle Hinweise legen nahe, dass die Brücken gezielt gesprengt wurden. Dabei entgleisten ein Güterzug und auch ein Personenzug.

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Angriff auf Personenzug in Russland
Auf die Lokomotive stürzte ein Teil der Brücke - Screenshot aus einem Video, dass das russische Katastrophenschutz-Ministerium gestern von den Aufräumarbeiten veröffentlichte. (Quelle: KP.RU)

Die gegenseitigen Angriffe mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, die in den letzten Wochen stetig zunehmen, haben grundsätzlich einen terroristischen Charakter. Groß angelegte Angriffe auf zufällige Ziele dienen nur dazu, die Bevölkerung zu terrorisieren; das ist der Grundgedanke. Aber dabei wohnt jedem Einzelfall eine gewisse Willkür inne: Ob die Drohne auf einem leeren Dach oder mitten auf einem belebten Platz explodiert, dabei ist ein gewisses Maß an „Schicksal“ im Spiel. Hier nimmt der Angreifer den Tod Unschuldiger billigend in Kauf.

Ein gezielter Angriff auf Zivilisten

Diese Angriffe auf die Zugverbindungen zeigen dagegen deutlich die ausdrückliche Absicht, so viele Unschuldige wie möglich zu schädigen. Die Brücken wurden unmittelbar vor dem Eintreffen eines Zuges zerstört. Die Fahrpläne sind bekannt - wer so einen Anschlag plant und durchführt, der weiß auch, dass dort ein Personenzug kommt.

 

So entgleiste um 22:44 Uhr am Samstagabend auf der Strecke Pilschino-Wygnitschi in Brjansk der Personenzug Nr. 86, der von der Stadt Klimow nach Moskau unterwegs war, als eine Straßenbrücke auf die Strecke stürzte. In dem Zug befanden sich zu diesem Zeitpunkt 388 Passagiere sowie das Personal - 7 Personen wurden getötet, 71 verletzt, von denen 47 im Krankenhaus behandelt werden. Drei Personen sollen sich noch in einem ernsten Zustand befinden.

Pawel Mischin

 

Dass nicht mehr Menschen zu Schaden kamen, ist laut den Zugbetreibern nur der Professionalität des Zugführers zu verdanken. Er musste schnell reagiert haben und konnte den Zug noch abbremsen. Der 34-jährige hatte 13 Jahre Berufserfahrung.

 

Das Führerhaus der Lokomotive allerdings wurde von der Brücke zerschmettert. Pawel Mischin überlebte nicht: Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Terror gegen Unschuldige ist niemals gerechtfertigt!

Die MLPD verurteilt jede Terrortaktik und jeden Angriff auf Unschuldige, gleich von welcher imperialistischen Seite sie verübt werden. Dieser gezielte Anschlag war ein besonders niederträchtiges Verbrechen, dass Opfer nicht nur in Kauf nahm, sondern so viele Unschuldige wie möglich treffen wollte. In derselben Nacht wurden mindestens zwei weitere Züge angegriffen, sodass man nicht von Zufällen ausgehen darf, selbst wenn sich noch niemand zu diesem konkreten Anschlag bekannt hat.

Vier Vorfälle in einer Nacht

In der Region Kursk stürzte ein Frachtzug in die Tiefe, als die Eisenbahnbrücke über einer Straße gesprengt wurde. Dabei wurden der Zugführer und zwei seiner Assistenten verletzt. Eine Person musste im Krankenhaus behandelt werden.

 

Um 22:52 Uhr, ereignete sich auf der Strecke Unecha - Zhec, ebenfalls in der Region Brjansk, eine Explosion. Da die Strecke vorläufig gesperrt wurde, kam niemand zu Schaden.

 

Laut ukrainischem Militärnachrichtendienst GUR MO wurde außerdem ein russischer Güterzug in der Nähe des Dorfes Akimovka im Bezirk Melitopol in der Region Saporischschja, die unter der Kontrolle der russischen Truppen steht, in die Luft gesprengt. Es habe sich um einen Militärtransport gehandelt.

 

Diese Angriffe ereigneten sich unmittelbar vor den anstehenden Friedensverhandlungen in Istanbul. Derartige Methoden sind einem Friedensprozess nicht dienlich.