6. Rebellische Musikfestival in Gelsenkirchen

6. Rebellische Musikfestival in Gelsenkirchen

Einzigartiges Jugend-Musikfestival hat begonnen

Die Vorfreude und Spannung hat endlich ein Ende. Die intensiven Vorbereitungen in den letzten Monaten und insbesondere in den letzten Tagen und Stunden wurden mit einem sonnigen Start belohnt. Das 6. Rebellische Musikfestival, vom 6. bis 8. Juni in Nienhauser Park in Gelsenkirchen, hat um 18 Uhr begonnen.

hs
Einzigartiges  Jugend-Musikfestival hat begonnen
Junge Gewerkschafterinnen auf dem Musikfestival (rf-foto)

Internationalistisch und antifaschistisch, rebellisch und kämpferisch – eröffnet wurde das Musikfestival mit dem italienischen antifaschistischen Partisanenlied "Bella Ciao" und einem Lied zum großen Opel-Streik 2004 in dem es heißt: "Wir tragen die Fackel der Opelaner – kämpfen wie bei Opel!".

 

"Rebellisch ist dieses Musikfestival nicht nur im Namen und in der Musik – es steht auch für rebellisch und kämpferisch im ganzen Leben", begrüßte das Festivalkomitee die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich den pünktlichen Start nicht nehmen ließen. Bereits das erste Rebellische Musikfestival 2014 in Truckenthal in Thüringen entstand im Kampf gegen die faschistische Gefahr, der systematischen Aufwertung der faschistischen AfD und verschiedene faschistische Konzerte und Festivals, insbesondere in Ostdeutschland.

 

"Unsere Herzen sind gerade bei den Menschen in Gaza. Wir kämpfen gegen die faschistische Gefahr weltweit und auch in Deutschland. Das Rebellische Musikfestival steht daher auch für die entstehende internationale breite Gegenbewegung gegen imperialistische Kriege, Umweltkatastrophe und Faschismus. Freiheit für Gaza! Keinen Fussbreit den Faschisten!", so das Festivalkomitee weiter. Mobilisiert wurde auch noch mal für die morgen stattfindende Zukunftsdemonstration um 10 Uhr in Gelsenkirchen.

 

Mit großen Applaus wurde sich auch bei den vielen Helferinnen und Helfern im Vorfeld des Festivals und vor allem auch bei den über 40 Aufbauhelferinnen und Aufbauhelfer der letzten Tage bedankt. Sie richteten den Festivalplatz attraktiv als ein großes Gesamtensemble her und sorgten - alles ehrenamtlich und fachkundig - für die Wasser- und Elektrizitätsversorgung sowie logistische Einrichtung auf dem Platz.

 

Der heutige erste Block "Glück auf! Arbeiter on Stage" wurde von einer Arbeiterin von ZF, den größten Automobilzulieferer in Deutschland und einem Arbeiter von Tesla moderierend eröffnet. Er begann mit der Rap-Band "House of Arts" aus dem Ruhrgebiet. Mit der Liedzeile "Zeit was zu verändern, denn der richtige Zeitpunkt ist jetzt" begannen sie ihr erstes Lied. Eingeweiht wurde die Neuerung des Festivals von zwei nebeneinander stehende Bühnen, die einen schnelleren, "fliegenden" Wechsel zwischen den verschiedenen Bands ermöglichen. Bewährungsprobe bestanden!

 

Die Indie-Rock-Band "Miss Madison", die Lieder über Liebe und Freundschaft, gegen Kriege auf der Welt, wie mit Ängsten umzugehen ist und Stärke und Kraft mobilisiert und entwickelt werden, bedankte sich ausdrücklich, dass ein solches Festival auf die Beine gestellt wird. "Wir haben schon auf vielen Festivals gespielt. Aber das hier, mit dieser Message und mit diesem Anspruch und dieser großartigen Organisation ist etwas Besonderes. Glückwunsch dazu!" so die Band.

 

Stefan Engel, Ideengeber und einer der Schirmherren des Festivals, begrüßte mit weiteren Vertretern der kämpferischen Bergarbeiterbewegung das Festival. Die vorgetragenen Lieder der Arbeiterbewegung "Bet und Arbeit", "Glück Auf, der Steiger kommt" und "Santa Barbara Bendita" wurden jeweils in ihrer Entstehung, Geschichte und Bedeutung erklärt. Ein Geschichtsunterricht und Arbeiterkultur der besonderen Art. "Vor 500 Jahren entstand die ersten revolutionären Lieder. Das war im großen Bauernkrieg in Deutschland. Die Unterdrückten wollten nicht, dass von der Kirche und den Fürsten versprochene 'Paradies nach dem Tod', sondern wollten das Paradies auf Erden. Dafür haben sie gekämpft. Dies war der Beginn der revolutionären Arbeiterkultur. Es gibt keinen Weg und Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Arbeiterkultur. Sie schafft Bewusstheit, vermittelt starke Gefühle der Solidarität, fördert Mut und Offensivgeist. Deswegen wünsche ich mir künftig auch, dass dieser Bestandteil 'Arbeiter on Stage' künftig noch mehr gestärkt wird.", so Stefan Engel.

 

Es kommen gerade immer mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet angereist, bauen ihre Zelte auf, tanzen und feiern an den Musikbühnen und erfreuen sich an zahlreichen leckeren Essen- und Getränkeständen sowie Informationsmöglichkeiten. Es lohnt sich also, auch heute noch nach Gelsenkirchen in den Revierpark Nienhausen zu kommen.

 

Hier gibt es alle Informationen zum Rebellischen Musikfestival