Ukrainekrieg
Trotz Gefangenenaustausches bombardieren beide Seiten einander weiter
Am Sonntag hatten beide Seiten jeweils ungefähr 1 000 Gefangene ausgetauscht, darunter auch Zivilisten beider Seiten. Es war der größte der bislang etwa 60 Gefangenenaustausche zwischen der ukrainischen und der russischen Führung. Gleichzeitig greifen sich beide Seiten unvermindert an.
Das ukrainische Militär soll am 20. Mai einen gezielten Angriff auf Putin selbst gestartet haben, als dieser Kursk besuchte. Dabei sollen nicht weniger als 46 Drohnen von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden sein. Bei den schweren russischen Angriffen auf die Ukraine seither sind wieder Zivilisten getötet worden. Über das Wochenende hinweg hatte allerdings auch die ukrainische Militärführung über 500 Drohnen, Marschflugkörper und Raketen auf Russland abgefeuert. Moskau war ebenfalls wieder Ziel der Angriffe. Teilweise musste das russische Mobilfunknetz abgeschaltet werden, um die Orientierung der ukrainischen Drohnen zu erschweren.
Diese Angriffe zeigen deutlich, dass beide Seiten nur insoweit zu einem Frieden bereit sind, wie der ihren jeweiligen Interessen nützt - keinesfalls ist eine der beiden imperialistischen Fraktionen bereit, die eigenen Interessen zurückzustellen, um einen Friedensprozess zu begünstigen. Die russische Armee scheint sich unvermindert für die nächste Sommer-Offensive zu rüsten.
Die deutschen bürgerlichen Medien beklagen, alleine die Ukraine gerate durch die Politik der USA noch unter Druck. Zwar hat deren faschistischer Präsident Donald J. Trump in seinen jüngsten Statements den zwischenzeitlich zum Duzfreund erhobenen Amtskollegen in Russland, Wladimir Wladimirowitsch Putin, wieder scharf angegriffen, er sei völlig verrückt geworden - aber dieser Wankelmut ist nichts weiter als Trumps spezielle Form der Demagogie, eine Mischung aus Äquidistanz und -nähe. Ihm geht es alleine um die Interessen der US-Monopole, die er brutal und rücksichtslos gegen Freund und Feind gleichermaßen durchsetzt.
Mit ihren Vorwürfen rechtfertigen die europäischen Imperialisten allerdings nur die Fortsetzung ihres uneingeschränkt auf Konfrontation ausgerichteten Kriegskurses, der nicht nur die Intensivierung ihrer militärischen Bemühungen in der Ukraine bedeutet, sondern auch die Fortsetzung einer bislang ungekannten Aufrüstung - und das, obwohl die EU jetzt schon mit 1 425 000 Männern und Frauen unter Waffen eine deutlich größere Militärmacht darstellt, als die russische Föderation mit "lediglich" 1 134 000 Soldaten.