Gaza soll leben

Gaza soll leben

Mahnwachen, Aktionsstände, Solidaritätsbotschaften - aktualisiert 29.5. um 14 Uhr

Die Kette der Protest- und Solidaritätsaktionen nach dem Angriff der israelischen Armee auf die Al-Awda-Klinik reißt nicht ab.

Korrespondenzen
Mahnwachen, Aktionsstände, Solidaritätsbotschaften - aktualisiert 29.5. um 14 Uhr
Protest- und Solidaritätsdemonstration am 24. Mai in Berlin (rf-foto)

Berlin: Breite Solidarität mit Palästina und über 700€ für „Gaza soll leben“

Rund 200 Menschen versammelten sich am Samstagnachmittag auf dem Berliner Leopoldplatz, um traditionell wie jeden Samstag gegen den Krieg in Gaza protestieren. Gemeinsam vom Demokratischen Komitee Palästina und der MLPD hatten wir uns vorgenommen auf der Kundgebung, als Teil des weltweiten Protests gegen den Beschuss des Al-Adwa-Krankenhaus in Gaza durch das israelische Militär, zu protestieren. Neben vielen palästinensischen Familien kamen auch Freunde der Jüdischen Stimme, von Mera24, Solidarität International oder dem Spartakist. Viele Passanten stimmten zu, dass der Krieg und Völkermord im Gaza sofort beendet werden muss. Immer wieder hörten wir, dass es unerträglich ist, dass die deutsche Bundesregierung sich weiterhin der israelischen Regierung anbiedert und wie vor wenigen Tagen scheinbar unbelastet den 60. Jahrestag der deutsch-israelischen Beziehung feierte. Bei der Spendensammlung für „Gaza soll Leben“ kamen in gut einer Stunde über 700 € zusammen. Christa Wolfer von der MLPD Berlin machte in ihrem Beitrag deutlich, dass die Verantwortung für die Vertreibung und den Völkermord die faschistisch-zionistische Netanjahu-Regierung trägt und die Beihilfe durch die deutsche Regierung sofort beendet werden muss. Sie kritisierte, dass der palästinensische Befreiungskampf von deutschen Politikern und Medien vielfach als „Terrorismus“ diffarmiert wird, jede Demonstration in Berlin kriminalisiert wird. Dass von der Berliner Politik hier mit zweierlei Maß gemessen wird, wird unter anderem daran deutlich, dass der Protest der ICOR am 17.5. anlässlich des Nakba-Tag am Brandenburger Tor nicht genehmigt wurde, während diesen Samstag mehrere Hundert Querdenker und Coronaleugner, AfDler und offene Faschisten hier demonstrieren durften. Ein wichtiges Signal der Solidarität erbrachte auch ein Vertreter der Jüdischen Stimme, der von dem Protest jüdischer Menschen gegen den Genozid und ihrer Kritik an der israelischen Regierung berichtete. Parolen „Free Palestine“ oder „Hoch die internationale Solidarität“, Trommeln und Lieder des Berliner Straßenmusikers Nümmes vervollständigen die Kundgebung.

Hagen: Mahnwache mit Aktionsstand "Gaza soll leben"

Der Aktionstand mit Mahnwache in der Hagener Innerstadt traf auf große Zustimmung. Die meisten fanden gut, dass endlich was auch in Hagen gemacht wird gegen den Völkermord in Gaza. Der Stand war ständig umlagert und es gab rege Diskussionen. Kinder und Jugendliche malten Schilder rund Plakate, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Viele bedankten sich ausdrücklich. Es wurden 146,73 Euro für das Al-Awda-Krankenhaus gespendet. Das Spendenkonto wurde abfotografiert, um es weiter zu verbreiten. Es bestand eine große Offenheit, selber weitere Aktionen mit vorzubereiten und weiter informiert zu werden. Es trugen sich zahlreiche Leute, vor allem Jugendliche in die Kontaktlisten ein. Auf großes Interesse stieß das Rebellische Musikfestival und dass dort internationale Künstler auftreten. Je mehr Jugendliche sich am Stand versammelten, desto mehr wuchsen auch die Einsatzkräfte der Polizei. Einschüchterungsversuche der Polizei mit Vorgehen wegen Vermummungsverbot konnten den Erfolg und die gute Stimmung nicht schmälern. Nicht zuletzt deswegen, weil eine sofortige Solidarität stattfand.

Witten: "Alle Achtung, dass ihr das macht!"

Wir nutzen unseren wöchentlichen Kleinarbeitstag im Stadtteil diesmal auch für eine Spendensammlung für den palästinensischen Befreiungskampf in der Fußgängerzone in Witten. Wir – zwei ältere Frauen - sprechen viele Menschen an und treffen insgesamt auf große Zustimmung. „Das kann man nicht mehr ertragen, wie die israelische Regierung die Menschen in Gaza aushungert und sogar Krankenhäuser zerstört – das ist unmenschlich.“ Etliche interessieren sich für die Pressemitteilung der MLPD zu dem Brand im Al-Awda-Krankenhaus. Manche fragen: „Kommt das Geld auch wirklich dort an?“ Wir berichten, dass die Hilfsorganisation „Solidarität International“ ein Spendenkonto eingerichtet hat und dafür sorgt, dass die Spenden bei den Hilfsbedürftigen ankommen. Wir berichten auch von dem Solidaritätspakt, den die revolutionäre Weltorganisation ICOR mit dem Al-Awda-Krankenhaus geschlossen hat – mit dem Vorhaben, dort mitzuhelfen, das Krankenhaus wieder aufzubauen, wenn der Krieg beendet ist. “Alle Achtung, dass ihr hier durch die Straßen geht und sammelt – vielen Dank.“ Es gibt allerdings auch andere Reaktionen: Von „was gehen mich die Palästinenser an...“ über „mir hilft auch keiner...“ bis hin zu der unfassbaren Aussage „die Palästinenser gehören ausgerottet, die nehmen den Israelis ihr Land weg.“ Was für eine hanebüchene Geschichtsverdrehung! Unsere Richtigstellung, dass es genau umgekehrt ist und israelische Siedler Palästinenser zu Hunderttausenden vertrieben haben, stößt bei ihm auf taube Ohren. Die Mehrheit – etwa siebzig Prozent der Angesprochenen – sind solidarisch und werfen Münzen, oft auch Scheine in unsere Spendenbüchsen. So kommen in 45 Minuten 143,63 Euro zusammen. Wir sind glücklich über dieses Ergebnis und gehen gestärkt nach Hause.

Kundgebung in Sindelfingen „Al-Awda brennt, Gaza soll leben“

Die MLPD führte am 26. Mai in Sindelfingen kurzfristig eine Kundgebung durch, nachdem die israelische Armee das Krankenhaus Al-Awda in Gaza bombardiert und in Brand gesteckt hatte. Es beteiligten sich aktiv 15 Leute und etwa nochmal so viele Passanten blieben stehen und hörten zu. Es beteiligten sich u.a. auch Frauen vom Frauenverband Courage und Daimler-Kollegen von der Internationalen Automobilarbeiter Koordination. In der Diskussion am offenen Mikrofon wurde von mehreren Teilnehmern und Passanten neben der Verurteilung des israelischen Imperialismus vor allem auch die verlogene Berichterstattung in der Presse und das Verhalten deutscher Politiker angegriffen. So hatte Ex-Kanzlerkandidat Laschet den Angriff gut geheißen mit der Begründung, dass sich angeblich Hamas-Funktionäre unter Krankenhäusern versteckten. Ein Beitrag wies darauf hin, dass Anfang der 1950er Jahre es die damals noch sozialistische Sowjetunion unter Führung Stalins war, die sich als einer der ersten Staaten für die Gründung des Staates Israel ausgesprochen hatte. Ein anderer Beitrag zeigte auf, dass es ja die israelische Regierung selbst war, die damals die Hamas unterstützte, um mit moslemisch geprägtem Faschismus eine Gegenkraft gegen die damalige palästinensische Befreiungsfront PLO zu haben. Es wurde auch nochmal die direkte Hilfe durch den Solidaritätspakt der ICOR mit GAZA erläutert. Für die Spendensammlung, die von der Organisation „Solidarität International“ organisiert und durch direkte Kontakte nach Al-Awda weitergegeben wird, wurde aufgerufen und gesammelt, so dass dafür 250,- Euro zusammenkamen.

Halle: Auf der antifaschistischen Montagsdemo nochmals zugelegt

Während wir letzte Woche bereits 260 Euro für die notleidenden Menschen in Gaza an die Hilfsorganisation Solidarität International (SI) aus Halle überweisen konnten, haben wir heute auf der antifaschistischen Montagsdemo zu gelegt. Statistisch sammelten wir pro Minute nochmal über 1€ unter den Massen. Die Spendenbereitschaft war bedeutend höher als auf der letzten Montagskundgebung. Gaza wird leben. Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker. Und wir sorgen mit dafür, dass dies auch in Halle an der Saale nicht nur Worte bleiben.

Balingen: "Die Tausendermarke wollen wir in jedem Fall noch knacken"

Mit einem Aufruf im Internet und Anzeigen in der lokalen Presse organsierte die Montagsaktion Zollernalb ausgehend vom Hilferuf von Dr. Rafaat "Al Awra brennt" sofort eine Protestaktion und Spendensammlung in Balingen/Zollernalbkreis. Ca 20 Teilnehmer folgten diesem Aufruf, meist in rot gekleidet, in Anlehnung an die Proteste in Den Haag unter dem Motto "die rote Linie ist überschritten". Zahlreiche Passanten hörten interessiert den Redebeiträgen, Liedern und Gedichten zu. Groß sind Empörung und Wut. Immer wieder war zu hören: "Gut, dass Ihr da seid". Entsprechend hoch war auch die Spendenbereitschaft: 324.- Euro befanden sich nach einer Stunde in unserer Spendendose. Zusammen mit den Spenden, die wir eine Woche zuvor bei einem Stand gesammelt haben 335.- Euro und den Spenden vom April 250.- Euro kommen so 909.- Euro zusammen. Die Tausendermarke wollen wir in jedem Fall noch knacken.

Rostock: Lage der Menschen in Gaza in der Stadt bekannt gemacht

Auch in Rostock wurde die dringende Solidarität mit Gaza zum Thema gemacht. Anlass war der Beschuss und daraufhin enstandenen Brand des Al-Awda-Krankenhauses in Gaza. Daraufhin wurde kurzfristig eine Kundgebung in der Innenstadt durchgeführt. Die Initiative dafür hatte die MLPD ergriffen. Gekommen waren mehrere Menschen, die sich auch schon von vorherigen Palästina-Solidaritäts-Aktionen kannten. Die Zusammenarbeit intensiviert sich. Verschiedene Redebeiträge gingen auf die aktuelle Lage in Gaza ein und griffen die Heuchelei der deutschen Regierung in ihrem Umgang mit Israel an. Es kam zu vielen Gesprächen mit interessierten Passanten. Außerdem wurden Spenden für die Gesundheitsversorgung in Gaza und den Wiederaufbau des Al-Awda Krankenhauses gesammelt. Am Ende wurde gemeinsam beraten, welche Aktivitäten und Spendenaktionen man in Zukunft organisiert.

Bochum: Protestkundgebung gegen den Genozid in Gaza am 26. Mai

Am Montag Abend folgten rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Bochumer Innenstadt dem Aufruf von MLPD und REBELL, um gegen die rücksichtslose Ermordung und Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung zu protestieren. Das israelische Militär macht aktuell auch nicht vor der Belagerung säkularer Krankenhäuser Halt, wie dem Al-Awda-Krankenhaus in Tel Al-Zaatar. Der Protest richtete sich auch gegen die weitere Unterstützung der Bundesregierung, die getrieben durch die Empörung in der Bevölkerung über den Völkermord, samtweich erklärt, dass das Vorgehen des israelischen Regimes nicht mit dem Völkerrecht vereinbar ist. Waffenlieferungen und Wirtschaftsbeziehungen laufen "selbstverständlich" weiter ... Wenn die Stimmung unter den Passanten auch gemischt war, kam die Kritik der meisten Menschen gut zur Geltung, die den Genozid grundsätzlich ablehnen. Vielen ist es eine Herzensangelegenheit, sich gegen dieses Unrecht zu engagieren. Eine Passantin erklärte ihre Erleichterung, dass „endlich jemand was macht" und machte auf die Situation der Frauen in ihrem Heimatland Afghanistan aufmerksam, das von ähnlich brutalen Faschisten regiert wird. Am offenen Mikrofon wurde auch der Missbrauch des Antisemitismus durch die Herrschenden kritisiert, die ihn zum Vorwand nehmen, jegliche Kritik an der verbrecherischen Politik der imperialistischen israelischen Regierung zu verdammen. Es wurden rund 70 Euro für die Spendenkampagne „Gaza soll leben" gesammelt und neue Kontakte geknüpft.

Gaza-Solidarität in Hattingen

Auf dem „Untermarkt“ in Hattingen am Montag, 26. Mai 17 Uhr bekam unser Aktionsstand mit offenem Mikrofon Zuspruch Mit dem Transparent „Gaza soll leben" und engagierten Redebeiträgen prangerten gemeinsam Kräfte der Hattinger Linkspartei und der MLPD den Völkermord des israelischen Militärs in Gaza an, vor allem die barbarische Zerstörung der Al-Awda-Klinik. Mehrere Passanten brachten ihre tiefe Empörung gegen diesen Völkermord zum Ausdruck. Sogar von Gästen auf der gegenüber liegenden Café-Terrasse kam lautstarke Unterstützung. Die tiefe Solidarität belegt auch die Spendensammlung für „Gaza muss leben!“ unter Passanten und bei den Kräften der Kundgebung. Über 70 Euro kamen in dieser Dreiviertelstunde zusammen.