Halle/Saale

Halle/Saale

Lesung aus "Völkermord in Gaza" von Helga Baumgarten und Norman Paech

Letzte Woche fand auf dem Marktplatz in Halle/Saale eine Lesung aus dem Buch„Völkermord in Gaza“ von Helga Baumgarten und Norman Paech statt. Es kann bei people to people bestellt werden.

Von Dagmar Kolkmann
Lesung aus "Völkermord in Gaza" von Helga Baumgarten und Norman Paech
Buchleseung vor dem Rathaus von Halle/Saale (rf-foto)

Drei Tage zuvor hatte die Universität Halle ihre Raumzusage zurückgezogen und für andere Räume auch Absagen erteilt. So fand die Lesung öffentlich vor dem Rathaus statt. Mit etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und vielen Passanten war das ein guter Ort. Diese Bilanz zogen die Veranstalter, um trotzdem den Protest der Unterdrückung der Buchlesung an einer Hochschule zu bekräftigen., die ja ein Ort des wissenschaftlichen Meinungsaustausches sein soll.

 

Etwa eine Stunde trug Prof. Helga Baumgarten verschiedene Abschnitte mit Fakten und Belegen des Völkermords vor. Dabei besonders erschütternd die gezielte Ermordung von Kindern.

 

Frau Baumgarten wies auch nach, dass man eine neue grausame Methode der israelischen Armeeführung feststellen müsse, gezielt Krankenhäuser oder medizinische Einrichtungen zu vernichten und das Personal gefangen zu nehmen, zu foltern oder zu ermorden. Man müsse von einem regelrechten Medizid sprechen, was ebenfalls ein Beleg für den Genozid an den Palästinensern ist.

 

Ich brachte in der anschließenden Diskussion die aktuelle bestialische Bombardierung des Al-Awda-Krankenhauses vor und rief zu Spenden und Unterstützung des Wiederaufbaus auf. Frau Baumgarten ergänzte dazu, dass das Krankenhaus schon mal bombardiert worden sei, aber die Menschen in Palästina immer wieder aufstehen und nicht aufgeben. Mehrere Besucher fotografierten mein Plakat mit dem Spendenkonto.

 

Nach dem Vortrag wurde trotz Kälte noch eifrig diskutiert und gegen die Beteiligung der deutschen Regierungen am Völkermord protestiert. Frau Baumgarten nahm zur Verdrehung des Begriffs Antisemitismus Stellung, mit dem versucht wird, jede Kritik an der israelischen Regierung zu ersticken. Wer aber Lehren aus dem Faschismus in Deutschland ziehen will, muss jetzt seine Stimme gegen diesen Völkermord erheben.

 

Das Buch ist erschienen im Promedia Verlag, siehe mediashop.at/buecher/voelkermord-in-gaza und kann über people to people bestellt werden.