Leserbrief
„Kapitalistisches System zum Teufel jagen“
Zum Artikel „Porsche zahlt Ex-Vorstand über elf Millionen Euro“, der am 23. Mai im „Gäubote“ erschienen ist, schrieb Klaus-Jürgen Hampejs aus Gärtingen einen Leserbrief. Er erschien ebenfalls im Gäuboten; Rote Fahne News dokumentiert.
Mit der Schlagzeile von der Porsche-AG-Hauptversammlung, dass der Ex-Vorstand Meschke 11,6 Millionen Euro Abfindung bekommt, wurde die Kaffeemilch in meiner Tasse beim Frühstück sauer.
Das also ist das Land von CDU-Bundeskanzler Merz, mit Vize-SPD-Klingbeil und Ministerpräsident Kretschmann von den Grünen, die permanent die Parole ausgeben: Ärmel hoch, anpacken, keine Ansprüche stellen, gegen 15 Euro Mindestlohn und für die Verlängerung der Arbeitszeiten.
Ja, die Konzernchefs greifen Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen an, bauen Arbeitsplätze ab und verlagern. Es ist nicht „Deutschland First“ oder „Europa First“, sondern „Kapitalismus First“. Wenn Millionäre die Regierung in Berlin stellen, braucht man sich über nichts zu wundern.
Ex-Vorstand Meschke (59) sollte auch mit normaler geringer Rente ab 70 Jahren leben, wie es die Herren wollen, aber bis dahin arbeiten gehen. Altersheim, Sozialdienste, Essen ausfahren und so weiter. Als Rentner und aktiver Gewerkschafter, der sein ganzes Leben ununterbrochen gearbeitet hat, meine ich: Wir, die einfache Bevölkerung, sollten die Rechnung aufmachen und dieses kapitalistische System zum Teufel jagen.
Kriege, Umweltkatastrophen, Hungersnöte und Sozialabbau sind keine Perspektive. Auch nicht Millionengehälter für Vorstände und Millionenabfindungen. Wir, die einfachen Leute, müssen weltweit first sein und für eine neue Gesellschaftsordnung kämpfen.