In der Biomed Klinik Bad Bergzabern
Hyperthermie, was ist das? Krebs und die dialektische Methode
Im Herbst 2024 nahm ich mit Begeisterung an der Kururlaubswoche in der Ferienanlage in Alt Schwerin teil. Dort hörte ich von der Möglichkeit, Hyperthermie als eine ergänzende Methode gegen Krebs zu verwenden. So meldete ich mich in der Biomed Klinik in Bad Bergzabern, Fachklinik für Onkologie, mit Hyperthermie und weiteren therapeutischen Anwendungen zur Stärkung des gesamten Immunsystems an. Hier habe ich Linderung von Symptomen wie Empfindungsstörungen an Händen und Füßen erfahren und die Zeit dort sehr genossen.
Hyperthermie zur Bekämpfung von Krebs entstand nach der Feststellung, dass Tumore nach hoch fieberhaften Infekten sich spontan verkleinerten. Zudem regt sie das Immunsystem an und verstärkt die Wirkung von Chemotherapie und Bestrahlung. Nur in Bad Bergzabern werden alle fünf Methoden der wissenschaftlich gesicherten Hyperthermie angewandt: Oberflächenhyperthermie, lokoregionale Tiefenhyperthermie, Ganzkörperhyperthermie, Hypertherme Perfusion, Prostatahyperthermie.
Auf die OP des Dickdarmkrebses folgte ein Jahr Chemotherapie, mit vielen Nebenwirkungen, aber nur mäßigem Erfolg. Das Wachstum der Tumore im Bauchraum und der Lunge wurde zwar verlangsamt, aber nicht gestoppt. Laut Schulmedizin ist ein „weiter so“ alternativlos, mit allen Varianten der Chemotherapie, Antikörper- bis zur Immuntherapie. Ergänzende Methoden wie Ernährungsumstellung, Fasten und eben Hyperthermie werden ignoriert. Das ist höchst unwissenschaftlich und rechtfertigt, dass die Medizin als keine wissenschaftlich geschlossene Theorie der menschlichen und auch tierischen Gesundheit bezeichnet werden kann.
Ich will damit nicht die große Bedeutung und die enormen Fortschritte der immer differenzierteren Chemotherapien in Theorie und Praxis infrage stellen. Die einseitige Negation, also Ablehnung der Chemotherapie, wäre unverantwortlich. Es geht um eine kritische und selbstkritische Infragestellung und schöpferische Weiterentwicklung der bisherigen Chemo- und Strahlentherapie im Kampf gegen den weltweit weiter ansteigenden Krebs. Es ist unklar, warum die Chemotherapie bei dem einen wirkt, beim anderen nicht. Es ist unbedingt wichtig, weltweit weitere Forschungen zur Krebsbekämpfung zu forcieren, besonders auch bezüglich der vielversprechenden Immuntherapien. Unter dem Faschisten Trump wird das gerade verhindert, was auch den Widerstand aller fortschrittlichen Wissenschaftler herausfordert. Wenn diese Grundlagenforschung nicht mehr im Land des US-Imperialismus betrieben wird, wird dies irgendein anderer imperialistischer Staat übernehmen. Und es wird deutlich: Solange es weltweit den Imperialismus gibt, wird es keine grundlegende Wende in dieser Wissenschaft geben können.
Insofern ist die Biomed Klinik auch ein Beispiel - schon im Kapitalismus, das Mut macht, über den Tellerrand zu schauen und ein Bild zu bekommen, wie das ganze Gesundheitssystem ganz anders laufen könnte und müsste. Im Jahr 1989 gründete der Mediziner, Biochemiker und Physiker Erich Dieter Hager die Biomed Klinik, nach sechs Jahren Forschungsarbeit bei Boehringer Mannheim auf dem Gebiet der Tumorimmunologie. Für ihn war es unwissenschaftlich, den jeweiligen Tumor nur von außen, quasi mechanisch, bekämpfen zu wollen, ohne seine jeweils auch unterschiedliche, spezifische innere Bedingtheit und Widersprüchlichkeit genau zu kennen und zu analysieren.
Die Logik und Überlebensstrategien der verschiedenen Tumore müssen genauer und allseitig untersucht werden, um sie zu knacken und sie so für eine wirksame Chemotherapie zu „öffnen“ und vorzubereiten. Eine Forschung der komplementär-onkologischen Therapie stand nicht im antagonistischen Widerspruch zur schulmedizinischen Therapie, sondern bildet eine „Kombination von klassischer Onkologie, komplementären Zusatzmethoden und innovativen Therapien“.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Klinik einen deutschlandweiten und internationalen Ruf als weltweit größtes Hyperthermiezentrum von einzigartigem Rang erworben. In der Klinik mit 100 Betten, mit einer Zulassung für die gesetzlichen Krankenkassen, wurden bisher weit über 40.000 Patientinnen und Patienten, u.a. auch aus den USA, Indien, Arabien, Korea und den europäischen Nachbarländern, behandelt.
Meist dauert ein Behandlungszyklus zehn Tage mit einem umfassenden Therapie- und Beratungsprogramm in sehr angenehmer Atmosphäre und immer auf Augenhöhe zwischen Patienten und Personal bis hinauf zum Chefarzt. Vor einer stationären Aufnahme kann, auch mehrfach, mit den Ärzten telefonisch alles beraten und gefragt werden. Voraussetzung dafür ist, die medizinischen Unterlagen im Vorhinein dort hinzuschicken. Dies ist kostenlos. Momentan wird das Angebot der Klinik auch auf die palliative Betreuung von Menschen ausgedehnt, die einen ganz schweren Krankheitsverlauf zu bewältigen haben. Niemand wird hier aufgegeben. Den bürgerlichen, undialektischen und auch abwertenden Begriff „austherapiert“ gibt es hier nicht. Diese Haltung wird spürbar in der gründlichen und freundlichen Arbeit der Klinik. So werden die eigenen Immunkräfte in schweren persönlichen Zeiten gestärkt.
Von dieser Klinik können wir viel lernen für Überlegungen, wie ein Gesundheitswesen in einer sozialistischen Gesellschaft zum Wohl der Menschen aufgebaut werden kann. Sie positioniert sich gegen die Macht der Pharmakonzerne, gleichzeitig auch gegen die Geldmacherei von zum Teil metaphysischen Versprechungen, mit Nahrungsergänzungsmitteln alleine den Krebs besiegen zu können. Nahrungsergänzungsmittel oder auch die Methode des wissenschaftlichen Heilfastens nach Buchinger sind wichtig im Zusammenspiel mit der Schulmedizin. Gut und vorbildlich an der Klinik ist, dass sie keinem eine perfekte Heilung versprechen und bescheiden auftreten, bis hinauf zum Chefarzt. In vielen Erdteilen hat bis heute die Hyperthermie weiterhin einen positiven Ruf. In Deutschland wird versucht sie weiter, in eine „unwissenschaftliche“ Randposition zu drängen und sie spielt in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten oder im Studium kaum eine Rolle - ganz im Sinne der Interessen der Pharmakonzerne und der Betrachtung der Gesundheit des Patienten als Ware zur Profitmaximierung im kapitalistischen Gesundheitssystem. Erfreulicherweise gibt es auch Gegentendenzen wie, dass es seit kurzem einen kleinen Lehrstuhl für Heilfasten (als wichtige Unterstützung der Wirksamkeit von Heilfasten bei einer Chemotherapie) an der Charité in Berlin gibt.
Schon im ehemals sozialistischen China Mao Zedongs wurde die traditionelle Medizin, wie Akupunktur, Heilkräuter u. v. m., mit der modernen westlichen Medizin und immer wieder neuen Erkenntnissen dialektisch miteinander verbunden. Auf Augenhöhe besprachen Ärzte, Pflegerinnen und Patienten die besten Möglichkeiten der Behandlung und der Prävention. Das wird letztlich für die breiten Massen erst in den vereinigten sozialistischen Staaten der Welt möglich sein. Aber die Erfahrung in Bad Bergzabern hilft gegen das Gefühl, Opfer zu sein, aktiv zu werden, statt sich zurückzuziehen. Man lernt dort mehr Selbstverantwortung zu übernehmen gegen eine Haltung „die Ärzte werden das schon richtig machen.
Welche unvorstellbaren Fortschritte einer Medizin für die breiten Massen möglich sind, zeigt heute schon in kleinen Ansätzen diese Klinik, für die ich hier ganz bewusst Werbung betreibe. Ich traf dort einen Mann, dem von der Uniklinik Saarbrücken nach Prostatakrebs mit PSA-Werten von 4000 (normal ist unter fünf) eine Lebenserwartung von vier Wochen bis vier Monate gegeben wurde. Er hatte darüber hinaus Knochen- und Lebermetastasen.
Parallel zur Chemo war er jetzt dreimal pro Jahr in der Biomed Klinik und lebt so trotz seiner schweren chronischen Krankheit ein relativ gutes Leben. Er sagte mir: „Ohne meine Frau und ohne diese Klinik würde ich längst nicht mehr leben“. Nächsten Monat feiert er sein neunjähriges „Überleben“. Er war 32 Mal in dieser Klinik, in die er immer wieder gerne hingeht. Meinem Zimmerkollegen Markus erzählte ich, dass ich über diese Klinik einen Artikel schreiben werde, was ihn total interessierte. Gestern schrieb er mir schon, ob der Artikel schon fertig sei. So lernt er jetzt auch das Rote Fahne Magazin und rote Fahne News kennen.