Entwarnung aber fehl am Platz
Faschistische Aufmärsche floppen - Jugendliche prägen antifaschistische Proteste
Zum dritten Mal hatten für den gestrigen Samstag, dem 31. Mai, Faschisten und Querdenker zu monatlichen Aufmärschen in allen Bundesländern aufgerufen.
Nachdem bereits von März auf April die Teilnehmerzahlen rückläufig waren, konnte man diesmal in einigen Fällen schon gar nicht mehr von Aufmärschen sprechen. In Hamburg, wo die AfD-Fraktionsvorsitzende Nicole Jordan aufgerufen hatte, versammelten sich ganze 30 wackere Streiter, denen sich gut 700 Gegendemonstranten entgegenstellten. Nicht besser erging es den 100 Neofaschisten und Mitläufern in Münster, die sich 2000 Antifaschistinnen und Antifaschisten gegenüber sahen und ihren Marsch nicht wie geplant durchführen konnten.
Bei den fünf Städten, über die bisher Berichte vorliegen, kamen zusammen 1130 Teilnehmer zu den faschistischen Aufmärschen, die Gegendemonstranten waren zusammen 4100, plus 700, die in Heilbronn gegen einen AfD-Parteitag demonstrierten. Entwarnung wäre allerdings das falsche Signal. Jugendliche prägen sehr stark den antifaschistischen Kampf, es gibt aber auch gerade unter der Jugend eine starke Polarisierung. Sie macht die antifaschistische Aufklärungsarbeit zur dringenden Notwendigkeit! Die faschistische "Heimat" organisiert seit ca. einem Jahr aggressive Gewalt und offenes Auftreten junger Faschisten wie vor einiger Zeit in Essen.
Die Faschisten werden nicht von alleine verschwinden. Nur wenn immer mehr Menschen dagegenhalten und auch tägliche Überzeugungsarbeit leisten, kann der faschistische Einfluss entscheidend zurückgedrängt werden.
Mit „Gemeinsam für Deutschland“ hatten faschistische Gruppen zu einer Kundgebung und Demo nach Hannover gerufen. Es sind nur 170 gekommen, aber auch das waren noch 170 zuviel. Seit zwei Wochen haben sich verschiedene antifaschistische Initiativen zum Protest gebildet. Leider konnten sie sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, sodass es mindestens drei Aktionen gab. Die MLPD und der REBELL führten zusammen mit mehreren Jugendverbänden eine gemeinsame Kundgebung durch, die sich in der Hauptsache an die Passanten richtete.
Unsere Rotfüchse waren natürlich mit dabei. Sie hatten Schilder gemalt: „Rotfüchse sind gegen die Faschisten und Hetze“ und „Rotfüchse sind für Völkerfreundschaft“. Die Aufklärung über die weltweite und in Deutschland akute faschistische Gefahr stand im Mittelpunkt. Auch das Wesen und die Wurzel des Faschismus als terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Monopolkapitals wurde angegriffen. Das war ein guter Anfang und im Redebeitrag der MLPD wurde betont, dass wir aus den Fehlern der 1930er Jahre, als die Arbeiterbewegung zerstritten war, lernen müssen. Da muß man auch mal über seinen Schatten springen und bestehende Widersprüche untereinander hintenan stellen.