Landesweite Streiktage

Landesweite Streiktage

Erbitterter Kampf um Arbeiterrechte in Kolumbien

Ab dem heutigen Mittwoch, dem 28. Mai, wird in Kolumbien zu zwei landesweiten Streiktagen aufgerufen. Das folgt dem Beschluss eines Gipfeltreffens von über 500 Delegierten aus Gewerkschaften, Organisationen von Schülern, Studenten, Lehrern, Ureinwohnern, der Frauen- und der Umweltbewegung und weiterer Organisationen und Zusammenschlüsse.

Von dm
Erbitterter Kampf um Arbeiterrechte in Kolumbien

Auch das Bündnis MODEP sowie kämpferische gewerkschaftliche Strömungen sind dabei. Die marxistische Kommunistische Partei Kolumbiens, Mitglied der revolutionären Weltorganisation ICOR, arbeitet darin mit und ist aktiv dabei.

 

Der landesweite Streik soll die Durchführung einer Volksabstimmung erkämpfen. Diese Volksabstimmung wurde vom linken kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro eingebracht, nachdem der Kongress die Arbeitsreformen zurückwies. Nun hat aber auch der Senat mit einer Mehrheit von zwei Stimmen die Volksabstimmung abgelehnt, um einen eigenen Entwurf für Arbeitsreformen im Sinne der großen Unternehmen und Monopole durchzusetzen.

 

Dieser massive Widerstand richtet sich gegen fortschrittliche Reformen, die allerdings einen kapitalistischen Rahmen keineswegs sprengen, sondern in vielen Ländern ohnehin durchgesetzt sind. Unter anderem betrifft das Zulagen für Nachtschicht und Sonn- und Feiertagsarbeit, tarifliche bzw. gesetzliche Regelungen für bislang irreguläre Arbeitsverhältnisse wie zum Beispiel die von Dienstmädchen, eine Regelarbeitszeit von 8 Stunden, Möglichkeit von Arztbesuchen während der Arbeitszeit usw.

 

Doch selbst solche elementaren Arbeiterrechte werden von den reaktionären Kräften in Kolumbien mit allen Mitteln bekämpft. Weder die nationalen Monopole Kolumbiens noch die bedeutenden internationalen Konzerne, die insbesondere im Bergbau die Ausbeutung verschärfen, wollen mehr Arbeiterrechte akzeptieren. Das passt nicht in die internationale verschärfte Rechtsentwicklung und Faschisierung. Zum Beispiel steht der Kampf um die Durchsetzung eines 8-Stunden-Tags in Kolumbien diametral dem Vorhaben der deutschen Bundesregierung entgegen, eben diesen gesetzlich seit der Novemberrevolution erkämpften 8-Stunden-Tag zu beseitigen.

 

Der Kampf der Arbeiter und der Massen in Kolumbien ist deshalb auch eine Angelegenheit der Arbeiterklasse in ganz Lateinamerika und international, und braucht ihre solidarische Unterstützung und Zusammenarbeit!