Bericht aus dem Iran
Die Frauen haben den Kampf gegen das Regime nie aufgegeben
Den folgenden Bericht hat ein Leser aus Essen von einer Bekannten aus dem Iran erhalten und der Redaktion zur Verfügung gestellt:
Seit 46 Jahren, nach der Islamischen Revolution im Iran, stehen Frauen unter Druck und Unterdrückung durch ein extrem religiöses und ideologisch verhärtetes Regime. Die Lebensbedingungen haben sich für die gesamte iranische Bevölkerung ‒ insbesondere für Frauen ‒ zunehmend verschlechtert.
Frauen wurde der Hijab (Kopftuch) zur Pflicht gemacht. Ohne Kopftuch auf die Straße zu gehen, wurde für iranische Frauen strafbar. Das Singen, Tanzen und sogar das Fahrradfahren wurden ihnen untersagt. Das Recht, das Land zu verlassen, liegt bei verheirateten Frauen nicht bei ihnen selbst, sondern beim Ehemann. Auch das Recht, zu arbeiten, ist an die Zustimmung des Mannes gebunden. Selbst das Sorgerecht für ihre Kinder steht vorrangig dem Vater zu. Ohne die Zustimmung ihres Ehemannes dürfen Frauen nicht einmal ihr Studium fortsetzen.
Doch wie bereits erwähnt, gehört der Zwang zum Tragen des Hijabs zu den brutalsten Formen der Unterdrückung, die iranischen Frauen aufgezwungen wurden. Er stellt eine ständige Bedrohung dar ‒ täglich und in jedem Moment. Frauen müssen sich auf den Straßen mit der sogenannten Sittenpolizei (Gasht-e Ershad) auseinandersetzen, einer staatlichen Einrichtung, die beauftragt ist, die Einhaltung der Kleiderordnung zu überwachen. Bei Verstößen werden Frauen oft gewaltsam festgenommen, vor Gericht gestellt oder sogar inhaftiert.
Trotz all dieser Repressionen haben die Frauen im Iran den Kampf gegen dieses korrupte Regime nicht aufgegeben. Jeden Tag kämpfen sie für die Rückgewinnung ihrer Freiheit und ihrer menschlichen Rechte ‒ und damit auch stellvertretend für die Rechte aller Frauen weltweit.
Dieser Widerstand ist heute deutlich auf den Straßen Irans sichtbar: Immer mehr Frauen legen das Kopftuch ab, sie fahren Fahrrad, obwohl sie wissen, wie gefährlich das sein kann und welche Konsequenzen ‒ wie Gefängnis oder Gewalt ‒ ihnen drohen könnten. Und dennoch setzen sie ihren mutigen Weg fort.
In der Hoffnung auf Freiheit ‒ für alle Frauen auf der Welt.