Mecklenburg-Vorpommern
75 Meter über dem Boden: Kampfjets trainieren Luftkampf
Drei Wochen lang trainiert die Luftwaffe extreme Tiefflüge über Teilen Mecklenburg-Vorpommerns. Sie fliegen dabei zum Teil in minimalen Höhen von nur 75 Metern.
Wie der NDR berichtet, sind normalerweise in Deutschland nur Tiefflüge bis zu 300 Metern erlaubt. In Ausnahmefällen können auf Antrag Flüge in Höhen bis zu 150 Metern genehmigt werden. Nun wurde dieser Sicherheitsabstand für Ausbildungszwecke noch einmal halbiert.
Grund dieser gefährlichen Übungen sei, dass die Piloten unter Kriegsbedingungen trainieren müssten unter dem Motto "train as you fight". Das heißt, es müssen alle Manöver trainiert werden, die bei einem Luftkampf üblich sind. Seit dem Ukraine-Krieg und der „Bedrohung“ durch Russland sei dies Grundsatz der Pilotenausbildung. Es brauche einsatzbereite – sprich „kriegstüchtige“ - Luftfahrzeugbesatzungen.
Diese Luftkampfübungen in dieser extrem niedrigen Höhe sind nicht nur durch den plötzlich auftretenden Lärm für Mensch und Tiere eine Zumutung und Umweltbelastung, sondern auch höchst gefährlich. Der kleinste Fehler kann größte Folgen haben. So stießen vor fast sechs Jahren in der Nähe des Drewitzer Sees zwei Eurofighter-Kampfflugzeuge des Geschwaders "Steinhoff" bei einer Luftkampfübung zusammen und stürzten ab. Ein Pilot kam ums Leben, die Absturzstelle wurde weiträumig durch den hochgiftigen und krebserzeugenden NATO-Flugtreibstoffs JP-8 verseucht und kontaminiert. Es war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass sie nicht über Malchow oder Waren abstürzten und eine unermessliche Katastrophe ausgelöst hatten.
Solche Militärübungen dienen nicht der „Landes- und Bündnisverteidigung“, wie die Bundeswehr diese immer wieder rechtfertigt, sondern sind Teil der immer aggressiveren Vorbereitung auf einen Dritten Weltkrieg. Dass sie sich vor allem auf die Ostgrenze Deutschlands konzentrieren, liegt nicht nur an der dünneren Besiedelung, sondern vor allem an der größeren Nähe zu den geplanten Einsatzgebieten an der Ostgrenze der NATO zum neuimperialistischen Russland. Erst kürzlich wurde die Stationierung der Panzerbrigade 45 in Litauen in unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze als erster dauerhafter Außenposten des deutschen Imperialismus im Baltikum feierlich eingeweiht.
Gegen diese Kriegsvorbereitungen und die Gefährdung von Mensch und Umwelt müssen endlich alle Tiefflüge und Luftkampfübungen über bewohntem Gebiet eingestellt werden!