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(Warn)-Streik zeigt Wirkung

Der „Stahlkocher“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, hat aktuell eine Extraausgabe herausgegeben - Rote Fahne News dokumentiert:

Aus Kollegenzeitung „Stahlkocher“
(Warn)-Streik zeigt Wirkung
Kollegen von ThyssenKrupp und HKM protestieren vor einem Monat gemeinsam vor ThyssenKrupp in Duisburg (rf-foto)

In der letzten Woche haben wir Arbeiter unsere Kraft gezeigt: 24 Stunden Streik bei Ford, Warnstreik bei HKM!


Und das direkt, nachdem Kanzler Fritze Merz mit Ach und Krach vereidigt wurde und hoffte, dass Ruhe einkehrt. Die Konzerne gehen auf Angriff auf uns Arbeiter über. Im Auftrag der Konzerne sollte der Acht-Stunden-Tag attackiert, soziale Leistungen gestrichen werden. Alles, was nicht Maximalprofit bringt, soll geschlossen werden. Ganz in diesem Sinne haben ThyssenKrupp und Salzgitter der Geschäftsführung der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) letzte Woche das Verhandlungsmandat entzogen. Kein Wunder – das Ziel von ThyssenKrupp-Vorstand Lopez ist die Schließung der HKM 2028.


Daraufhin organisierten die Kollegen von HKM letzten Donnerstag einen Warnstreik über alle Schichtwechsel. Die Kollegen haben eine Stunde später angefangen und trafen sich an den Toren. IG-Metall-Vertrauensleute und Betriebsräte organisierten die Torbesetzung. Rein kam nur, wer einen Notdienstausweis hat, ansonsten waren die Tore dicht. Dadurch lief nur ein eingeschränkter Betrieb, weniger Schmelzen und Brammen wurden produziert. Schon dieser „kleine“ Warnstreik hat die Stahlbosse erschreckt. Am Freitag bekam die Geschäftsführung vom HKM doch wieder den Auftrag, zu verhandeln.


Was steckt dahinter: Seit Monaten wurde die Kampfeinheit der Stahlarbeiter in Duisburg mit der Hoffnung auf einen Weiterbetrieb der HKM und Übernahme durch einen Investor gespalten. Letzte Woche sprang der zweite mögliche Investor und damit die Option für einen Verkauf ab und platzte diese Illusion. ThyssenKrupp will die Stahlsparte halbieren, 11.000 Arbeitsplätze vernichten und ausgliedern und uns zu Lohnverzicht erpressen. Die Rechnung haben sie aber ohne die Belegschaften gemacht. Die miese Spaltung zwischen HKM- und ThyssenKrupp-Kollegen geht nicht auf. Ob Nord oder Süd – wir sind alle Stahlarbeiter und eine Belegschaft und lassen uns nicht spalten!

 

Am Mittwoch war eine starke Delegation mit Kollegen von ThyssenKrupp, HKM und ArcelorMittal beim 24-Stunden-Streik von Ford. Hier wurde deutlich: Es gibt nicht Ford, ThyssenKrupp oder HKM. Wir sind Arbeiter und kämpfen gemeinsam um unsere Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die Fordler haben die Tore blockiert und kein Teil wurde produziert oder ausgeliefert.


So wächst unsere Kampfeinheit! Wenn schon ein Warnstreik dazu führt, dass ThyssenKrupp zurückrudert – was wäre dann drin, wenn wir den Streik unbefristet organisieren? Bis der Vorstandsplan von ThyssenKrupp vom Tisch ist!


Jetzt wird bei HKM wieder verhandelt – aber was soll da anderes rauskommen als eine Rutschbahn zu Schließung und Arbeitslosigkeit? Voll richtig, dass die Streikzelte stehen geblieben sind!


Der Kampf um einen Sozialtarifvertrag, in dem wir unsere Arbeitsplätze verkaufen, führt uns in eine Sackgasse! Mit Torblockaden, selbständigen Streikaktionen und Demonstrationen haben wir den Vorstand im letzten Jahr attackiert. Das zeigt Wirkung und ist der offensive Weg zu kämpfen. Die Schließung von Eichen 2026 ist nur verschoben, doch auch eine Schließung von HKM gehört zu unseren roten Linien. Darüber gibt es nichts zu verhandeln! Übernehmen wir Verantwortung für die Zukunft der Jugend und gegen einen Kahlschlag in der ganzen Region.


Keine Schließung von HKM und gemeinsamer Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz bei ThyssenKrupp und HKM!

Offensiv für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
Wir brauchen das Recht auf Streik gegen die Vorstandspläne, von Nord bis Süd, von Ost bis West!