Würzburg
Und wer trägt das "nicht vernachlässigbare Restrisiko"?
Die Firma Knauf Iphofen gefährdet wissentlich Trinkwasser für 60 000 Bewohner von Würzburg.
Es regt sich zunehmender Widerstand gegen die geplante Unterhöhlung der wesentlichen Trinkwasserquelle von Würzburg durch Gipsabbau. Die Firma lässt riesige Gutachten für das Bergbauamt in Bayreuth erstellen, um scheinbar nachzuweisen, dass keine Gefährdung für das Grundwasser bestehe. Das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Aschaffenburg hat nichts Besseres zu tun, als die Ernsthaftigkeit des Gutachtens festzustellen. Allerdings stellt das Wasserwirtschaftsamt fest, dass ein Restrisiko bestehe, das man aber aus wirtschaftlichen Gründen eingehen müsse.
Steffen Jodi, Bund Naturschutz Unterfranken, bezeichnet allerdings das Gutachten „als überraschend mangelhaft“ und bestätigt ein „nicht vernachlässigbares Restrisiko“. Natürlich liegt es nicht im Interesse des Wasserwirtschaftsamtes - was man vielleicht annehmen könnte -, dieses Restrisiko zu beziffern. Wo würde man das Trinkwasser in einer Wassermangelregion alternativ herbekommen? Soll doch die Firma Knauf ein Gutachten dafür beim Wasserwirtschaftsamt finanzieren. Soll doch die Firma einige Milliarden für die mögliche Neubeschaffung des Trinkwassers hinterlegen.
Die bayrische Staatsregierung unterstützt Knauf damit, dass sie alle anderen Gipsabbauprojekte in Bayern als zweitrangig einstuft und die Untersuchung einstellt. Doch die Gegner haben Recht, dass die Firma Knauf die Finger von diesem Projekt lassen muss. Denn die Entwicklung der begonnenen globalen Umweltkatastrophe wird zu Trinkwassermangel in vielen Gebieten führen.
Neben einer Unterschriftenliste mit 10 000 Unterschriften gegen den Bau und einer Volksabstimmung in Altertheim wird in erster Linie auf Eingaben beim Bergbauamt gesetzt. Die Firma Knauf dagegen schaltet Annoncen in der Presse und im Internet, um für sich Stimmung zu machen.
Auf die Entscheidung des Bergbauamtes zu warten, ist falsch. Das Bergrecht steht, wie viele Kumpel im Bergbau erfahren haben, letztendlich immer auf der Seite der Unternehmer. Nur ein konsequenter und massenhafter Kampf kann die Pläne von Knauf ins Wanken bringen. Die Menschen, die Widerstand leisten, werden erfahren, wozu Unternehmer im Kapitalismus noch fähig sind. Die Behörden Bergbauamt, Wasserwirtschaftsamt, Knauf und die bayrische Staatsregierung werden an einem Strang ziehen und den Widerstand zu brechen versuchen.