Mit Links zu weiteren Berichten

Mit Links zu weiteren Berichten

Gera: Viel Aufmerksamkeit für Nakba trotz Medienzensur

Als Teil der weltweiten Aktionen zum Nakba-Gedenktag und gegen den Völkermord in Palästina organisierten das Internationalistische Bündnis und die MLPD gemeinsam mit arabischen Jugendlichen auch in Gera selbständig eine Demonstration. Nach einem Vorbereitungstreffen auf einem Spielplatz hatte eine Jugendliche aus Syrien dafür einen Flyer mit arabischer Übersetzung erstellt.

Korrespondenz aus Gera
Gera: Viel Aufmerksamkeit für Nakba trotz Medienzensur
Die Demonstration von Internationalistischem Bündnis und MLPD trat in Gera mit klaren Positionen auf (rf-foto)

Beginn war am Südbahnhof, wo viele Menschen mit arabischem Migrationshintergrund leben. Von dort ging es mit Sprechparolen und Musik in die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt. Trotz Zensur der Demoankündigung durch die Ostthüringer Zeitung (Funke-Medien) beteiligten sich dauerhaft 50 Menschen, vor allem arabische und deutsche Jugendliche.

 

Viele winkten uns oder hörten aufmerksam zu, worum es geht. Beim Auftakt trugen mehrere Jugendliche aus Gera und Petra Ilius von der MLPD die bewegende Anklage gegen den Völkermord in Palästina durch Fouad Baker vor, Mitglied der Anwaltskammer am Internationalen Strafgerichtshof. Mit ständigen Sprechparolen „Stoppt den Krieg“, „Free, free, Palestine“ ging es in die Innenstadt, wo wir mehrere kurze Kundgebungen durchführten. Das erregte viel Aufmerksamkeit in einer Stadt, wo sonst jede Woche die von Neonazis organisierten sogenannten „Montagsspaziergänge“ durch die Innenstadt ziehen.

 

Bei der Abschlusskundgebung wurde auch der Solidaritätspakt der ICOR mit dem Al Awda-Zentrum für die finanzielle Akuthilfe und den Wiederaufbau von Gesundheitsstationen vorgestellt und Spenden gesammelt. In Gera wurden bisher 250 € gespendet. Mitglieder des REBELL aus Erfurt gewannen zahlreiche Jugendliche für die Gründung einer öffentlichen Arbeitsgruppe „Freiheit für Palästina“.

 

Eigentlich hatten wir sogar mehr Teilnehmer erwartet, aber die Einschüchterung durch die faschistoide Flüchtlingspolitik und die Drohung von Abschiebungen hat gegenwärtig eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Zu kritisieren ist auch, dass der Stadtvorstand der Linkspartei trotz Aufforderung zu einer gemeinsamen Aktion die Demonstration boykottierte. Dies, obwohl die Proteste gegen den Völkermord in Palästina, auch in Deutschland, neue Kreise erreichen.

 

Alle waren stolz darauf, dass wir diese internationalistische Aktion trotz viel Gegenwind gemeinsam organisiert haben. Wir werden auch in Zukunft dafür eintreten, dass die antifaschistischen und antiimperialistischen Kräfte in Gera sich enger zusammenschließen.

 

Weitere Berichte