Gaza soll leben
Spenden für Gaza gesammelt und Werbung für das Rebellische Musikfestival gemacht
Am heutigen Samstag haben viele Freunde, Genossinnen und Genossen Infostände und Straßensammlungen gemacht, um für die Akuthilfe im Gaza und für den Wiederaufbau einer Gesundheitsversorgung zu sammeln. Gestern war die schockierende Nachricht bekannt geworden, dass das Al-Awda-Krankenhaus in Flammen stand.
Nürnberg
Wir haben heute Spenden gesammelt: 303 Euro in eineinhalb Stunden in Nürnberg-Gostenhof. Wir sind mit dem Bollerwagen durch die Straßen gezogen und haben auch für das Rebellische Mussikfestival und das Warm-up am 31. Mai in Nürnberg mit der Gruppe Streetups Music Werbung gemacht. Die Solidarität nimmt zu, Israel ist zunehmend isoliert. Die Menschen sind empört über die Situation, dass Israel die Palästinenser aushungert. Eine Methode aus dem Mittelalter. Wir sehen die Bilder mit LKW, die vor der Grenze stehen und nicht ins Land dürfen. Die medizinische Betreuung liegt am Boden, es sind Kriegsverbrechen, die von der Regierung Israels passieren, es ist ein Massenterror gegen die Bevölkerung. Und unser Bundespräsident schüttelt Nethanjahu die Hand. Wir protestieren entschieden gegen den Genozid. Die Aktionen "Solidarität für Palästina" müssen weitergehen.
Jena
Wir sind mit zwei Leuten in die Innenstadt von Jena mit unseren Schildern. Wir hatten vor allem kürzere Gespräche und bei vielen eine große Empörung über das Vorgehen israelischer Militärs. 62 € wurden gespendet für die medizinische Soforthilfe. Eine Studentin interessiert sich für das Rebellische Musikfestival.
Gelsenkirchen
Beim regelmäßigen Infostand der MLPD in Gelsenkirchen-Horst auf der Essener Straße haben wir heute auch Spenden für "Gaza soll leben" gesammelt. 102,39 € kamen in knapp 1,5 Stunden zusammen! Man muss wissen, dass Gelsenkirchen die Stadt in Deutschland ist, wo die Bevölkerung das geringste durchschnittliche Einkommen hat. Wir hatten uns aufgeteilt. Zwei von uns konzentrierten sich auf das Spenden sammeln und hatten auch das Rote Fahne Magazin mit dem Titelthema zur Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf dabei. Die anderen zwei stellten den Buchverkauf und das Rote Fahne Magazin ins Zentrum, wovon wir einige Exemplare verkauften. Zum Spendensammeln bewährt er sich, sich vor einen Supermarkt oder auch dm oder Rossmann zu stellen. Denn da kann man inzwischen auch Geld abheben. Das machen nun einige unserer Spender, die kein Bargeld dabei hatten.
Hagen
Als wir in unserer Courage-Gruppe in Hagen vom Brand im Al-Awda Krankenhaus hörten, organisierten wir kurzentschlossen einen Solidaritätsstand. In nur einer Stunde kamen 126 € zusammen, mehrheitlich von Frauen. Besonders die leckeren selbst gekochten Marmeladen wirkten anziehend. Viele bedankten sich, dass wir Spenden für das Krankenhaus in Gaza sammeln. Eine junge Frau kam zurück mit dem Kommentar: „Mir kommen die Tränen, wenn ich an die Menschen in Gaza denke. Deshalb musste ich schnell weg. Deshalb habe ich aber auch noch mal Geld geholt.“ Eine iranische Frau, die wir vor Jahren in der Solidarität mit der Bewegung im Iran „Frauen-Leben-Freiheit“ kennengelernt hatten, kam jetzt und sammelte selber mit. Ein kurdischer Mann fragte, ob wir denn auch den kurdischen Freiheitskampf unterstützen. Da war er bei unserer Frau, deren Sohn die Geburtsklinik in Kobanê mit aufgebaut hat, genau richtig. Beeindruckt spendete er, gab uns allen einen Handkuss und erklärte: „In unserer Kultur würdigen wir die Mütter besonders.“ Mürrisch lehnte aber ein Mann auch ab: „Für mich sammelt auch keiner.“ Wir entgegneten, dass wir kleinen Leute alle zu wenig Geld haben. „Deshalb müssen wir lernen, zusammenzuhalten gegen die da oben. Und genau darum geht es auch bei dieser Sammlung.“ Er wurde schon umgänglicher und zückte schließlich sein Portemonnaie. Am Ende erklärten zwei Frauen Interesse an der Mitgliedschaft in Courage. Sie und auch ein Mann möchten einen Nachmittag unterstützen, den wir gemeinsam mit Flüchtlingen in unserem Stadtteil planen, die hier in einer unwürdigen Unterkunft mit ungewisser Zukunft leben. Wir waren froh, uns zu diesem Stand durchgerungen zu haben.