Bochum
Rege Debatte bei der Buchvorstellung vorm Bochumer Schauspielhaus
Weltweite Proteste gegen den Völkermord an den Palästinensern – bei dem Stichpunkt klatschten vorbeigehende Jugendliche - Weltkriegsgefahr, drastischer Sozialkahlschlag, Kämpfe gegen Arbeitsplatzvernichtung, Demonstrationen gegen die akute faschistische Gefahr: Das ganze imperialistische Weltsystem ist in der Krise!
Das belegt „Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur“, so der Titel des Buches, das Oskar Finkbohner, ein Mitarbeiter in der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG,, die dieses Buch erarbeitet hat, vorstellte und in verständlichen Worten erläuterte.
Gut 30 Menschen kamen zu der öffentlichen Veranstaltung vor dem Bochumer Schauspielhaus. Besonders die Themen Religion und Kultur sorgten für einen großen Diskussionsbedarf: Naturreligionen entstanden, weil die Menschen in der Urgesellschaft viele Prozesse in der Natur, nicht verstanden. Also mussten dafür gute und böse Geister herhalten, wie z.B. der Blitz (Feuergott). Mit der Entwicklung von Klassengesellschaften benutzten die Herrschenden die Religionen zur Unterdrückung der Massen. Den Herrschenden wurden göttliche Weihen verliehen.
Politisch prangerte der kürzlich verstorbene Papst Franziskus die Ausbeutung von Mensch und Natur an – was zwar fortschrittlich war. Aber weltanschaulich bleibt die Kirche rückschrittlich: Alles sei von Gott geschaffen und gefügt. Und nach wie vor hält der Vatikan an der Ablehnung von Homosexualität fest.
Viele Wortmeldungen gab es zum Thema Kultur und deren Definition durch die Herrschenden.
Zur Kultur gehören im bürgerlichen Sinne bezahlte Kulturschaffende wie im Theater bei Musik, Malerei usw. Aber für uns gehört zur Kultur viel mehr: die Lebensweise der Menschen, was und wie man isst, Kleidung, wie man feiert oder trauert. „Auch arme Leute haben Kultur. So wurde ich, obwohl sie mich gerade erst kennenlernten, von Arbeitslosen zum Essen eingeladen“ - so eine Diskussionsteilnehmerin.
Mehrere Redebeiträge gab es zum Thema ehrenamtlicher Tätigkeiten: Die Menschen sind nicht von Natur aus egoistisch – diese Denkweise wird durch die Herrschenden verbreitet. Im Gegenteil: Sportvereine, Flüchtlingshelfer, Versorgung kranker und alter Angehöriger – Millionen setzen sich selbstlos ein.
Nur der echte Sozialismus, in dessen Rahmen die Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen durch den Menschen abgeschafft und um die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für kommende Generationen gekämpft wird, kann die Lösung aus der Krise der jetzigen Politik und ihrer Denkweise sein.
Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur
202 Seiten
19 €