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„Einigung bei Ford …?" Von wegen!

"Einigung bei Ford", das melden verschiedene bürgerliche Medien wie Bild, WDR oder die Tagesschau. Was ist da dran?

Korrespondenz
„Einigung bei Ford …?" Von wegen!
Viel Diskussionsstoff gab es während des Streiks vor dem Haupteingang (rf-foto)

Angeblich haben sich die IG Metall, der Betriebsrat und die deutsche Geschäftsführung „auf Eckpunkte für weitere Verhandlungen verständigt“¹. Und Ford verkündet, man habe „deutliche Fortschritte mit dem Sozialpartner“ erzielt und eine erste „Rahmenvereinbarung“ erarbeitet. Dieser müsse allerdings der Mutterkonzern in den USA zustimmen, weshalb die deutsche Geschäftsführung im Augenblick zu Gesprächen in den USA ist.


Die Meldungen sorgen für Diskussion, teils Unruhe in der Belegschaft. „Einigung? Das ist wohl ein Witz. Noch haben wir das letzte Wort“, regt sich ein Vertrauensmann auf. Und weiter: „Wie können der Betriebsrat und die Verantwortlichen der IG Metall eine Vereinbarung mit Ford abschließen, ohne sich vorher mit uns zu beraten?“. Am meisten Unverständnis gibt es über die Meldung, dass damit angeblich „vorerst Streiks vom Tisch“ seien. „Seit wann bestimmen die öffentlichen Medien darüber, wann wir streiken? Dabei haben wir erst damit begonnen, uns warmzulaufen. Warum sollten wir jetzt wieder einen Gang zurückschalten?“.


Und eine Kollegin vom Band: „Unsere große Kampfbereitschaft und Geschlossenheit sind wohl Ford in die Knochen gefahren. Auch dass wir uns nicht mit höheren Abfindungen zufriedengeben. Dass wir um unsere Arbeits- und Ausbildungsplätze kämpfen, das haben die Verantwortlichen im Betriebsrat und von der IG Metall immer wieder betont – dafür streiken wir!“.


Der Streik bei Ford hat bundesweit Aufmerksamkeit und Solidarität bekommen und ist vor allem von den vielen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben als Beispiel und Ansporn begrüßt worden.


Jetzt heißt es wachsam sein! Ohne die volle gewerkschaftliche Kampfkraft einzusetzen und gegebenenfalls auch selbständig zu streiken, kann bei den Verhandlungen nur ein fauler Kompromiss rauskommen! Nicht mit uns! In der Kollegenzeitung „Scheinwerfer“ vom letzten Freitag heißt es zu Recht: „Keine Geheimverhandlungen! Jetzt den Kampf ausweiten“.