Essen-Kray

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Antirassistische Anwohner-Initiative protestiert gegen faschistischen Aufmarsch

Die Antirassistische Anwohner-Initiative Essen – Kray hat gestern eine Kundgebung für ein respektvolles Miteinander durchgeführt, gegen faschistische und rassistische Aktivitäten in ihrem Stadtteil.

In der Marienstraße 66 in Essen-Kray befindet sich jetzt die Landeszentrale der Partei „Die Heimat“, die aus dem Zusammenschluss der faschistischen NPD und „Die Rechte“ entstanden ist. In ihr sind auch aggressive und gewaltbereite Kräfte faschistischer Kameradschaften aktiv. In den letzten Monaten entwickelte sie sich zum Ausgangsort offen rassistischer und gewaltbereiter Hetze und verbreitet Angst und Schrecken im Stadtteil.

 

Mehrfach – so am 11. April und zuletzt am 9. Mai um 22 Uhr – führten sie mitten durch unseren Stadtteil einen provokativen Aufmarsch mit Reichskriegsflaggen und rassistischen Parolen durch und blockierten längere Zeit sogar die Kreuzung Krayer Straße/Kiwittstraße. Die Polizei schritt nicht ein! Von hier aus werden faschistische Umzüge auch anderswo organisiert, so am 15. März am Essener Hauptbahnhof oder am 1. Mai in Gelsenkirchen. In Kray wurden am 9. Mai protestierende migrantische Anwohnerinnen als „Schlampen“ beleidigt und es wurde ihnen gedroht, sie in die Luft zu jagen, wenn sie nicht aus Deutschland abhauen. Lautstark wurden Parolen „Ausländer raus“ gerufen.

 

Essen – Kray ist ein Arbeiterstadtteil, in dem Menschen unterschiedlichster Nationalität und Religion friedlich zusammen leben. Die Stadt vernachlässigt den Stadtteil deutlich; dazu muss man sich nur die Spielplätze, die Situation in den Grundschulen oder die Straßen anschauen.nHier leben Flüchtlinge – so aus Afghanistan oder Syrien - die rassistische Gewalt und Krieg am eigenen Leib erlebt haben.

 

Der faschistische Spuk, der am 9. Mai lautstark an unseren Haustüren vorbeizog, weckte die Kinder auf und hatte auf diese unmittelbar einschüchternde Wirkung. Im Stadtteil werden Aufkleber verbreitet, in denen Kray zum faschistischen Herrschaftsgebiet erklärt wird.

 

Ohne uns!

 

Polizei, Justiz und die Stadtführung schauen dem Treiben bislang zu und nehmen die Befürchtungen nicht wahr. Am 9. Mai hatten Anwohner und einige wenige Antifaschisten aus anderen Stadtteilen gegen den faschistischen Umzug empört protestiert. Wir haben verabredet, unseren Widerstand zu verstärken, uns im Stadtteil zu organisieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

 

Antirassistische Anwohner/inneninitiative Essen – Kray
Kontakt: antirassistischeinitiativekray@proton.me