Pressemitteilung von Civaka Azad
Türkische Angriffe in Südkurdistan nehmen trotz Waffenstillstand deutlich zu
Das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, Civaka Azad, berichtet über zunehmende Angriffe der türkischen Armee auf die Kurdistan-Region des Irak:
Zwei Monate nach dem einseitigen Waffenstillstand der PKK und dem Friedensappell von Abdullah Öcalan haben die militärischen Angriffe der Türkei in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) massiv zugenommen. Im April stieg die Zahl der Bomben- und Hubschrauberangriffe im Vergleich zum Vormonat um 78 Prozent und erreichte damit fast wieder das Niveau vor der Verkündung des Waffenstillstands. Das berichtet die in der Region tätige US-Menschenrechtsorganisation Community Peacemaker Teams (CPT).
Allein im April wurden demnach mindestens 210 Angriffe registriert, die sich vor allem auf die Provinz Duhok konzentrierten. Besonders betroffen war der Distrikt Amedî, wo am 10. April mit 53 Angriffen der bisher intensivste Tag des Jahres registriert wurde. Seit Jahresbeginn gab es mindestens 616 Bombardierungen und neun zivile Opfer, darunter drei Tote.
„Diese Eskalation zeigt, dass der türkische Staat weiterhin systematisch das Völkerrecht und die Sicherheit der Zivilbevölkerung in der Region verletzt. Die Kriegshandlungen des türkischen Staates müssen gestoppt werden, um die Chance auf Frieden zu wahren. Hier sollte auch die neue Bundesregierung Verantwortung übernehmen und politischen Druck auf ihre Partner in Ankara ausüben, um die völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen zu stoppen“, erklärt Mako Qocgirî von Civaka Azad.