Proletarischer Internationalismus
Palästina ist jetzt die donnernde Stimme aller, die nach Befreiung streben
Über 250 Menschen fanden am Mittwoch den Weg in die Gelsenkirchener Horster Mitte zur Internationalismus-Live-Veranstaltung der MLPD "Gaza soll leben - Schluss mit Völkermord und Vertreibung!"
Ergreifend war zu Beginn die Ansprache und Gedenkminute für den verstorbenen indischen Revolutionär Sanjay Singhvi, Gründungsmitglied der revolutionären Weltorganisation ICOR und lange Jahre deren stellvertretender Hauptkoordinator.
Die Monika Gärtner Engel leitete anschließend als ICOR-Hauptkoordinatorin mit den Worten ein: „Israel ist heute ein imperialistisches und faschistisch geführtes Land und verfolgt imperialistische Großisraelpläne. Das ist die Ursache für die geplante völlige Kontrolle über den GAZA-Streifen und die Vertreibung und völlige Vernichtung seiner Bevölkerung. … Die ICOR steht entschieden und bedingungslos an der Seite des palästinensischen Befreiungskampfs gegen das zionistische Israel und gegen den US-Imperialismus, den weltweiten Hauptkriegstreiber. Die ICOR hat sich entschlossen, die säkularen Kräfte zu stärken. … .“
Es folgten die Beiträge aus dem hochkarätig besetzten Podium
- Jeroen Toussaint, Europakoordinator der ICOR aus den Niederlanden, stellte die große Bedeutung der Arbeiterklasse für den palästinensischen Befreiungskampf ins Zentrum. Es entwickelt sich eine weltweite Bewegung von Hafenarbeitern für den palästinensischen Befreiungskampf. In Italien, Griechenland, Schweden, Niederlande bis nach Hamburg beginnen Hafenarbeiter, Blockaden und Streiks auch gegen Waffenlieferungen an Israel zu organisieren.
- Suwash G.C. aus Nepal, Vorsitzender der Studentenvereinigung in Nepal und Mitglied im Sekretariat der internationalen Koordinierung der ICOR, brachte einen Brief vom Mount Everest an die Menschen im Gaza mit: „Palästina ist jetzt die donnernde Stimme aller, die nach Befreiung streben. ... In Solidarität mit dir werde ich standhaft bleiben. … Dein Mount Everest“.
- Hatem Laouini von der PPDS Tunesien, Stellvertretender Hauptkoordinator der ICOR, stellte klar: „Der palästinensische Kampf ist die Essenz des marxistisch-leninistischen Kampfes.“ Er brachte ein, dass unter bestimmten Umständen und strikten Konditionen manche der religiösen Kräfte eine fortschrittliche Rolle im Widerstand spielen können.
- Mayobanex nahm stellvertretend für den Amerika-Koordinator der ICOR teil. Er berichtete, wie sie in Mexiko, Guatemala, Kuba, Chile, Venezuela, der Dominikanischen Republik, Kolumbien und Panama auf die Straße gehen für das palästinensische Volk und gegen den US-Imperialismus.
- Roland Meister, Vertreter der MLPD, Rechtsanwalt und exzellenter Kenner der Palästinafrage, berichtet: In Berlin werden Woche für Woche Palästina-Demonstrationen verboten. Es gibt inzwischen mehr als 10 000 Strafverfahren. Die neuen Regierungspläne kriminalisieren auf neuer Stufe die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf.
- Ibrahim Ibrahim, ein Repräsentant des Demokratischen Komitees Palästina aus Berlin, sandte ein Grusswort: „Durch euren Kampf und eure standhaften Positionen habt ihr bewiesen, dass Prinzipien nicht käuflich sind und dass die Solidarität mit den kämpfenden Völkern keine bloßen Parolen sind, sondern eine tägliche Pflicht.“
Al-Awda- Krankenhaus - Ein zukunftsweisende Projekt entsteht
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation eines Video-Films „Unsere Träume“ vom Al-Awda- Krankenhaus im Gaza. Eindrücklich wurde der Aufbau von zwei Krankenhäusern als gemeinsames Projekt der Zukunft und Menschlichkeit deutlich, indem nicht nur die gesundheitliche Versorgung gewährleistet sein wird, sondern der Wille nach Freiheit und Solidarität gelebt wird. Zur Vorbereitung findet diesen Sonntag ein Al-Awda-Ratschlag in Berlin statt.
Das Projekt stößt auf riesiges Interesse und große Unterstützung: „Vor zehn Jahren haben wir den Kurden geholfen mit dem Bau des ICOR-Gesundheitszentrums in Kobane und jetzt werden wir Palästina helfen“. So wurde von teilnehmenden Kurden ein enges Band des kurdischen mit dem palästinensischen Befreiungskampf geknüpft.
Die anschließende Diskussion weitete den Blick
Dieser Völkermord vor den Augen der Welt ruft den Widerstand und die Solidarität hervor. Stefan Engel, langjähriger Parteivorsitzender der MLPD und Leiter der Redaktion Revolutionärer Weg, stufte die Palästina-Solidarität als die nach dem Vietnam Krieg weltweit größte antiimperialistische Solidaritätsbewegung ein. In den USA ist die Solidarität heute bereits größer als die damalige mit dem vietnamesischen Volk.
Es entsteht im Protest eine richtige Gaza-Jugend- und eine Studentenbewegung. Die Hafenarbeiter geben mit Blockaden und Streikmaßnahmen ein Signal, damit die Arbeiterklasse ihre führende Rolle einnehmen kann. Eine junge Frau von Zora ging auf die Bedeutung der Frauen ein und der LGBTIQ Bewegung, die Teil des Kampfes sind. Eine Social-Media Aktivistin machte in der anschließenden Diskussion darauf aufmerksam, dass in Palästina ein enormer Ressourcenraub stattfindet auch durch das deutsche Werk Heidelberg Zement. Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, ordnete noch mehr die Hintergründe ein aus dem Konkurrenzkampf der imperialistischen Großmächte. Es ist eine komplizierte Gemengelage mit dem Aufkommen des weltweiten Faschismus und verschiedenen Formen des Faschismus.
Stefan Engel forderte dazu auf, differenziert und dialektisch heranzugehen. „Es ist für uns ein No Go, faschistischen Organisationen zu unterstützen. Wir haben Deutschland die Situation, dass die AFD für Israel ist. Die Neofaschisten unterstützen allerdings Palästina zur Vernichtung von Israel. Das hat mit uns nichts zu tun. Da ist es wichtig, dass man weltanschaulich klar ist. Wir stehen auf der Seite der Arbeiterklasse und aller vom Imperialismus Unterdrückten, auch in Israel.“ Die Situation hat sich geändert und aktuell will die israeltiche Regierung die auslöschung und Vertreibung der Menschen in Gaza auf die Spitze treiben, so Stefan Engel: „Es ist eine neue Qualität der Auslöschung eines ganzen Volkes, es ist die neue Qualität des Imperialismus, die neue Qualität der faschistischen Regierung in Israel und des Zionismus. Deshalb müssen wir auch in einer neuen Qualität der internationalen Solidarität darauf antworten!
5322,52 Euro für Gaza soll leben
Die vom Jugendverband REBELL vor Ort durchgeführte Spendengala Gaza soll leben erbrachte 5322,52 Euro an Spenden. Max, 11 Jahre, aus Leverkusen berichtet: „Wir Rotfüchse haben über 280 Euro gesammelt von Freunden, Familie, Nachbarn und meiner Mutter“. Ute Kellert, Sprecherin der Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International berichtet von der großen Spendenbereitschaft für Gaza soll leben. Insgesamt wurden bisher 166.500 Euro an Spenden gesammelt.
Hier kann gespendet werden:
Spendenkonto: Solidarität International
IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84
Stichwort: Gaza soll leben