Vor 11 Jahren

Vor 11 Jahren

Grubenunglück von Soma: "Wir vergessen nicht"

Zu diesem Anlass veröffentlichen wir auszugsweise eine Erklärung der Generalsekretärin Arzu Çerkezoğlu im Namen des Vorstands der Gewerkschaft DİSK, bei dem am 13. Mai 2014 nach offiziellen Zahlen 787 Bergleute im Braunkohlebergwerk Eynez in einen Grubenbrand gerieten. 301 von ihnen kamen um's Leben. Korruption und Profitmaximierung standen angemessener Sicherheit für die Bergleute im Wege und eine juristische Aufklärung wurde weitgehend verhindert - deswegen spricht Arzu Çerkezoğlu vom 11. Jahrestag des Massakers von Soma.

(eigene Übersetzung von disk.org.tr)
Grubenunglück von Soma: "Wir vergessen nicht"
Damals, 2014: Angehörige und Kumpel an der Zeche Soma Komur (Foto: firatnews.com)

Es ist nun genau elf Jahre her, dass in Soma 301 Bergarbeiter getötet und 162 verletzt wurden. In diesen elf Jahren hat unser Schmerz nicht nachgelassen, und darüber hinaus kam es zu weiteren Massensterben von Arbeitern im Bergbau, Tourismus und in der Industrie.

 

Die Justiz, die im Fall des Massakers von Soma versagt hat, hat auch bei den neuen Massakern an Arbeitern versagt. Wir vergessen nicht, dass Gerechtigkeit nicht hergestellt wurde und Straflosigkeit eine Politik der Machthaber ist (...) Wenn ein menschenwürdiges Arbeitsumfeld geschaffen werden soll, das vor tödlichen Gefahren schützt, dann nicht durch die Gnade des Kapitals und der Machthaber, sondern durch die organisierte Kraft und den Kampf der Arbeiter (...)


Im Jahr 2020 wurde durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichts der Weg für die Verurteilung der für das Massaker verantwortlichen Beamten geebnet. Nach drei Jahren, im Dezember 2023, wurde die Anklageschrift gegen 28 Beamte fertiggestellt. Mit der Entscheidung vom 29. April 2025 endete das Gerichtsverfahren mit der Straffreiheit der Beamten wegen Amtsmissbrauchs. Dieses Justizsystem, das den Prozess um das Massaker von Soma aus Soma verbannt und die Bergwerksbesitzer und -manager quasi belohnt hat, hat mit seiner Entscheidung einen Mantel der Straffreiheit über die Katastrophe von Soma gelegt.

(…)

Es ist die Pflicht, das Massaker von Soma nicht zu vergessen und nicht vergessen zu lassen. Wir werden verhindern, dass die Räder dieses brutalen Systems reibungslos weiterlaufen, und wir werden eines Tages Gerechtigkeit für alle diejenigen erreichen, die bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen sind. Früher oder später werden wir Gerechtigkeit für das Massaker von Soma, das Symbol der Ungerechtigkeit, erreichen.

 

Es gibt keinen anderen Weg als einen beharrlichen, entschlossenen und organisierten Kampf, um Arbeitsmorden und Massakern ein Ende zu setzen. Wir werden uns besser organisieren, stärker kämpfen und wir werden siegen!