Rüsselsheim
Solidaritätserklärung an Erik Kordes
Pflegekräfte aus Rüsselsheim und dem Rhein-Main-Gebiet haben an den Gewerkschafter Erik Kordes, der vom Opel-Management aus schikanösen Gründen abgemahnt wurde, eine Solidaritätserklärung geschickt. Rote Fahne News dokumentiert sie.
Lieber Erik,
von unserer Kollegin haben wir erfahren, dass du bereits das zweite Mal kurz hintereinander abgemahnt wurdest.
Wir Pflegefachkräfte kennen die Situation der Arbeitshetze und den Personalnotstand. Wer sich mutig dagegen wehrt, ist bei den Vorgesetzten nicht gern gesehen. Im Gegensatz zu unserer Situation in der Pflege, in der fast Narrenfreiheit herrscht, weil die Kliniken und Pflegeheime sich aufgrund des Pflegenotstands keine Kündigungen erlauben können, sieht es in der Industrie komplett anders aus. Einmal zu laut gegen die Arbeitsbedingungen gesprochen oder sogar einen Betriebsrat aufgesucht und Zack - muss der Kollege mundtot gemacht werden, um die Belegschaft still zu halten und möglichst viele einzuschüchtern.
Genau in der jetzigen Zeit braucht es aber mutige und laute Kollegen, die den ersten Schritt machen. Würde es in der Pflege keine aktiven und kämpferischen Kollegen geben, die den Rest von uns mobilisieren, läge heute der Großteil von uns mit Burnout flach.
Deswegen kämpfen wir doch am Schluss den selben Kampf. Deshalb: Wer einen von uns Arbeitenden angreift, greift uns alle an. Selbstverständlich stehen wir in deinem Kampf an deiner Seite und lassen uns von unserer Kollegin auf dem Laufenden halten.
Weg mit der erneuten Abmahnung! Für ein allseitiges Recht, sich gegen Ausbeutung wehren zu dürfen!
Viele Grüße,
die Pflegekräfte aus Rüsselsheim und dem Rhein-Main-Gebiet