1. Mai
Saarbrücken: Viele Gespräche am MLPD-Stand
3500 Menschen, etwas mehr als letztes Jahr, waren bei der Demonstration und Kundgebung zum 1. Mai in Saarbrücken.
V.a. die Gewerkschaftsjugenden von DGB und Ver.di traten sehr kämpferisch und antifaschistisch auf: "Alerta Antifaschista" und "Umverteilung jetzt" waren häufige Parolen; mit Inbrunst sangen die Jungen Bella Ciao. Courage, Umweltgewerkschaft, VVN, MLPD, das Bündnis solidarische Linke, Students for Palestine und DKP arbeiteten freundschaftlich zusammen, und sie organisieren gemeinsam ein Fest zum 80. Jahrestag der Befreiung am 10. Mai in Völklingen.
Niemand war erfreut über die neue Regierung; es gab aber Stimmen, die sagten: "Hoffentlich kriegt es die Regierung geregelt, sonst kommt es noch schlimmer mit der AfD". Die rechte Wende der Regierungspolitik ist aber nicht das letzte Bollwerk gegen den Faschismus, sondern im Gegenteil ihr Wegbereiter, weil sie den Kapitalismus auf Teufel komm raus verteidigt – eine wichtige Auseinandersetzung unter den Leuten.
Die MLPD führte sehr viel Gespräche, trat mit Fahne, Transparent, einem Infotisch und Kaffee und Kuchen auf. Auch wenn der Literaturumsatz etwas geringer als sonst war, wechselten zwei Bücher "Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur" von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel den Besitzer. Ein weiteres wurde von einer interessierten Frau vorbestellt. Es gab Interesse an der Mitgliedschaft in MLPD oder REBELL. Eine geplante Mahnwache für den erschossenen Jugendlichen Lorenz in Oldenburg wurde vom DGB untersagt, mit Verweis auf das Hausrecht, und dass man die Polizeigewerkschaft nicht angreifen dürfe. Ein Bild am VVN-Stand, an dem dutzende Blumen abgelegt wurden, zeigte trotzdem, dass viele Menschen die zunehmende Faschisierung des Staatsapparats ablehnen.