Stuttgart

Stuttgart

Mercedes will Vernichtung von Arbeitsplätzen beschleunigen

Der Mercedes-Vorstand wusste, warum er den 1.Mai abwarten wollte, um in der Öffentlichkeit zu verkünden: Der Konzern will „das angelaufene Programm zum Personalabbau 'vor dem Hintergrund der Zollpolitik natürlich weiter forcieren'“. (1)

Von wb

„Natürlich“, weil es in der Natur des Kapitalismus und seinen Gesetzmäßigkeiten liegt, die selbst erzeugten Krisen auf die Arbeiter und Angestellten abzuwälzen. Da kommt dem Vorstand als Rechtfertigung gelegen, dass Trump die Zölle für PKW aus Deutschland und anderen Ländern drastisch erhöht hat. Obwohl noch nicht klar ist, ob er diese auch beibehält. Und obwohl der Konzern in seinem Werk Tuscaloosa im Süden der USA bereits ein gut Teil seiner Autos produziert.

 

Aber „natürlich“ würde der Handelskrieg die Profite schmälern. Und dass der Konzern im ersten Quartal gerade mal 7,3 Prozent an Umsatzrendite einfuhr, geht „natürlich“ gar nicht – das sollte auch jeder Mercedes-Beschäftigte einsehen.

 

Eine Prognose wollte der Vorstand in dieser Situation nicht mehr abgeben – bis auf die, dass jetzt 20.000 Arbeitsplätze, wie in bürgerlichen Medien erwartet, vernichtet werden sollen: vor allem im indirekten Bereich mit Fremdvergabe von Fertigungsprozesse und im Angestelltenbereich. „Natürlich freiwillig“, mit Abfindungen. Trotz aller Kostensenkung lässt sich Mercedes-Benz das etwas kosten, in der Hoffnung, dass es nicht zu Kämpfen um jeden Arbeitsplatz kommt.

 

Doch das ist noch längst nicht ausgemacht. Denn an der Gewerkschaftsbasis und in den Abteilungen gibt es Unmut, dass die Beschäftigten wieder einmal und diesmal brutaler bluten sollen - damit der Konzern wieder vorne mitfährt und Rekordprofite macht. Deshalb wächst der Respekt und die Unterstützung für die MLPD und den Weg des offensiven Kampfes um jeden Arbeitsplatzes, wie auch beim Verteilen des 1.-Mai-Aufrufes vor den Toren deutlich wurde.