Erklärung der NCP (Mashal)

Erklärung der NCP (Mashal)

Kaschmir-Konflikt hat bereits mehrere Kriege zwischen Indien und Pakistan ausgelöst

Zur aktuellen Lage zwischen Indien und Pakistan schreibt Mohan Bikram Singh, Generalsekretär der ICOR-Mitgliedsorganisation Nepal Communist Party (Mashal):

Heute fand eine Sitzung der Zentralleitung der Nepal Communist Party (Mashal) mit den verfügbaren Politbüromitgliedern und Verbündeten statt, um den militärischen Angriff Indiens auf Pakistan und die daraus resultierende Lage zu erörtern. Diese Erklärung wurde veröffentlicht, um die Schlussfolgerungen aus dieser Diskussion bekannt zu geben.

 

  1. Indien hat militärische Angriffe auf verschiedene Orte in Pakistan gestartet. Welche Situation sich daraus ergeben wird und welche Form der Krieg annehmen wird, wird sich wahrscheinlich in den kommenden Tagen zeigen. In jedem Fall wird ein Krieg zwischen Indien und Pakistan beiden Ländern großen Schaden zufügen, die gesamte südasiatische Region beeinträchtigen und Auswirkungen auf die ganze Welt haben.
  2. Nach Informationen aus den Medien hat Indien zwar behauptet, Terroristen angegriffen zu haben, doch wurden bei dem Angriff auch viele unschuldige Frauen und Kinder getötet. Eine solche Handlung kann nicht als gerecht bezeichnet werden, und wir lehnen sie ab.
  3. Sowohl Indien als auch Pakistan sind atomar bewaffnete Länder. Wenn im Krieg Atomwaffen zum Einsatz kommen, wird die Zerstörung immens sein. Daher betonen wir die dringende Notwendigkeit, dass beide Länder sich auf die Verhinderung eines Krieges konzentrieren und ihre gegenseitigen Differenzen im Dialog lösen. In diesem Zusammenhang fordern wir auch die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen auf, konstruktiv zu intervenieren.
  4. Der Vorfall in Pahalgam ist eindeutig ein terroristischer Akt. Jede gewalttätige Handlung gegen unbewaffnete und unschuldige Menschen, egal wo auf der Welt, ist Terrorismus. Wir haben solche Handlungen stets abgelehnt und verurteilen den Terroranschlag in Pahalgam auf das Schärfste.
  5. Nach dem Massaker von Pahalgam wäre es richtig gewesen, die Täter zu identifizieren und zu bestrafen. Aber ein ganzes Land deswegen anzugreifen und eine Kriegssituation herbeizuführen, ist definitiv nicht gerechtfertigt.
  6. Die Bevölkerung Kaschmirs kämpft seit langem für das Recht auf Selbstbestimmung – für das Recht, in einem Referendum über ihr Schicksal zu entscheiden. Derzeit ist Kaschmir geteilt, wobei ein Teil unter indischer und der andere unter pakistanischer Kontrolle steht. Infolgedessen wird die Bevölkerung Kaschmirs von beiden Ländern unterdrückt.
  7. Früher einmal wurde durch die Vermittlung der Vereinten Nationen und mit Zustimmung Indiens und Pakistans eine Vereinbarung getroffen, wonach die Bevölkerung Kaschmirs in einem Referendum entscheiden sollte, ob sie sich Indien anschließen, Pakistan anschließen oder unabhängig bleiben will. Indien lehnte diese Vereinbarung, die es selbst mitgetragen hatte, jedoch später ab und beanspruchte die vollen Rechte über Kaschmir. Es weigerte sich auch, ein Referendum abzuhalten. Seit sieben Jahrzehnten kämpft die Bevölkerung Kaschmirs für dieses versprochene Referendum. Die Ursache der Unruhen in Kaschmir ist die Nichtumsetzung der ursprünglichen Vereinbarung. Die beständige Agitation der Bevölkerung Kaschmirs für ein Referendum ist gerechtfertigt, und wir unterstützen sie nachdrücklich.
  8. Während dieses gerechten Kampfes der Bevölkerung Kaschmirs für eine Volksabstimmung kam es auch zu einigen terroristischen Aktivitäten, zuletzt zum Vorfall in Pahalgam. Das Vorliegen einiger terroristischer Aktionen sollte jedoch nicht dazu benutzt werden, die legitime Forderung der kaschmirischen Bevölkerung nach einer Volksabstimmung falsch darzustellen oder zu unterdrücken.
  9. Der Kaschmir-Konflikt hat bereits mehrere Kriege zwischen Indien und Pakistan ausgelöst, und nun bahnt sich ein weiterer Krieg an. Solange die gerechte Forderung der kaschmirischen Bevölkerung nach einer Volksabstimmung nicht erfüllt wird, wird die angespannte Lage in Kaschmir anhalten. Sie kann nicht mit Gewalt unterdrückt werden. Daher ist die Abhaltung einer Volksabstimmung in Kaschmir unter Vermittlung der Vereinten Nationen – wie zuvor von Indien und Pakistan vereinbart – mit dem Recht der Bevölkerung, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, die einzige Lösung für die anhaltenden Unruhen und Spannungen in Kaschmir. Wenn dies geschieht, könnte sich auch die jahrzehntelange Feindseligkeit zwischen Indien und Pakistan zum Besseren wenden.