Weiterer Brandherd der Weltkriegsgefahr

Weiterer Brandherd der Weltkriegsgefahr

Indien bombardiert Pakistan

Zwar hat noch keine Seite offiziell der anderen den Krieg erklärt, aber heute griffen Kampfflugzeuge der Atommacht Indien die Atommacht Pakistan an. Der Angriff Indiens war von langer Hand vorbereitet. Zum Anlass nahm die faschistische Modi-Regierung einen Terroranschlag in der zwischen beiden Ländern umstrittenen Region Kaschmir, bei dem 26 Menschen, größtenteils indische Touristen ermordet wurden.

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Indien bombardiert Pakistan
Indiens Luftwaffe griff heute Ziele in Pakistan an. (Bild: "Jaguar" Jagdbomber aus französischer oder britischer Produktion | Lizenz: gemeinfrei)

Die indische Führung nannte ihren Angriff auf 9 Ziele in den pakistanischen Regionen Kaschmir und Punjab, bei denen laut pakistanischen Angaben 26 Zivilisten getötet und weitere 46 verletzt worden sein sollen, „nicht eskalierend“, denn: „Es wurden keine pakistanischen Militäreinrichtungen angegriffen.“ Die Angriffe wären „Präzisionsschläge auf terroristische Infrastruktur“ gewesen – mit denen die indische Regierung die pakistanische allerdings im Bunde zu sehen meint.

 

Pakistans Ministerpräsident Shehbaz Sharif erklärte derweil auf X, mit gleicher Münze nicht-eskalieren zu wollen: „Dieser abscheuliche Akt der Aggression wird nicht ungestraft bleiben. Pakistan behält sich das uneingeschränkte Recht vor, entschlossen auf diesen nicht provozierten Angriff Indiens zu reagieren – eine entschlossene Reaktion ist bereits im Gange.“ Der pakistanische Armeesprecher Ahmed Sharif Chaudhry erklärte, Pakistan werde „zu einer Zeit und an einem Ort seiner Wahl reagieren“.

 

Fünf indische Kampfjets seien bei den Angriffen durch die pakistanische Luftwaffe abgeschossen worden, außerdem seien indische Kampfdrohne abgefangen worden. Der Luftraum über Pakistan wurde für 48 Stunden geschlossen, der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore bis auf weiteres eingestellt.

Angriff kommt nicht überraschend

Die indische Regierung hatte den Militärschlag in den vergangenen Tagen erkennbar vorbereitet. Ministerpräsident Narendra Modi hatte sich mit den Chefs von Armee, Marine und Luftwaffe, dem Verteidigungsminister und dem Nationalen Sicherheitsberater getroffen. Für den heutigen Mittwoch waren schon Zivilschutzübungen geplant. An gegenseitigen Drohgebärden fehlte es nicht: Beide Seiten hatten wieder Raketentests durchgeführt. Auch diplomatisch liefen die Vorbereitungen, indem die indische Regierung Gespräche mit Vertretern anderer Regierungen führte und ihre Standpunkte dabei offensiv vertrat.

 

Durch pakistanischen Beschuss sollen seither im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir drei Zivilisten ums Leben gekommen, laut indischen Angaben. Die pakistanische Armee habe über die Kontrolllinie – die faktische Grenze zwischen Indien und Pakistan – willkürlich geschossen. Die indische Armee kündigte bereits an, auf den Beschuss „in angemessener Weise“ reagieren. Wie das ausfallen könnte, haben die heutigen, angeblich „nicht eskalierende(n)“ Angriffe wohl gezeigt.

Weltkriegsgefahr? Guterres: "tiefe Besorgnis"

UN-Generalsekretär António Guterres rief beide Atommächte zur Zurückhaltung auf. Eine militärische Lösung sei keine Lösung: "Die Welt kann sich eine militärische Konfrontation zwischen Indien und Pakistan nicht leisten".

 

Wie ernst die Situation ist zeigt sich aber auch daran, dass ebenso die Vertreter der USA und der neuimperialistischen Mächte Russland und China sich höchst besorgt äußern. Ein Atomkrieg auf dem indischen Subkontinent hätte bereits globale Auswirkungen – durch die gegenseitigen Angriffe zwischen Indien und Pakistan erhöht sich jedenfalls sowohl die Gefahr eines regionalen Krieges mit Millionen Opfern, als auch die eines Weltkriegs, dessen Opferzahlen dann in die Milliarden gingen.