1. Mai
Dresden: Junge, internationalistische und kämpferische Demo
Wir warfen einen Blick auf die 1. Mai-Demonstration in Dresden, zu der der DGB Dresden aufgerufen hatte. Positiv auffallend war hier, dass es eine auf den Altersdurchschnitt bezogen wirklich junge Demonstration war, dass sie internationalistisch und kämpferisch war.
Von unserem Standpunkt aus auf der Augustusbrücke, nah an der anderen Elbseite, waren die Sprechchöre gut zu vernehmen. „Hoch die internationale Solidarität!“, war dabei eine besonders oft gerufene Losung.
Und das war auch notwendig. Denn wir sahen von unserem Beobachtungsplatz mit Verwunderung, dass der Demonstrationszug zweigeteilt erschien. Im vorderen Teil prägten Gewerkschaftsfahnen vor allem das Bild. Dann eine Lücke, dann der hintere Teil, der zudem auch von der Polizei aufgehalten wurde. Hier zu sehen: Jesidische und kurdische Flaggen, Palästinafahnen, eine jemenitische Fahne, mehrere Fahnen der kurdischen Frauenbewegung in Europa, aber auch IG-Metall-Fahnen.
Nach einer Weile konnte auch dieser Teil des Zuges den Weg zum Schlossplatz bzw. zum Theaterplatz fortsetzen. Wir erfuhren über den Grund der Zweiteilung der Demonstration nur, dass es in Auflagen untersagt gewesen war, Nationalflaggen mitzuführen. Das ist eine Diskriminierung des unterdrückten kurdischen und palästinensischen Volks, deren Anliegen aber auf den 1. Mai gehören!
Auf dem Schlossplatz fand die Kundgebung des DGB statt. Dort waren Stände der verschiedenen Einzelgewerkschaften präsent, und ebenso von verschiedenen Parteien. Das waren, in dieser Reihenfolge, gesehen von der Augustusbrücke Richtung Schloss, wo dann die Rednerbühne war:
MLPD, SPD, Grüne, Linkspartei und CDU.
Auffallend war hier, dass es diesmal keinerlei Verpflegungsstände gab. Das lag aber nicht daran, dass der DGB als Veranstalter das nicht wollte, sondern daran, dass das Straßen- und Tiefbauamt der Stadt Dresden, bei dem die Veranstaltung angemeldet werden musste, das dieses Jahr verboten hat. Mit der absurden Begründung, dass da auch Leute zu der Veranstaltung kommen würden, die da nicht hingehören.
Diese Behinderungen durch den Staatsapparat müssen ein Nachspiel haben!