8. Mai 1945
Die Kapitulation der Hitler-Wehrmacht besiegelte die Befreiung vom Faschismus
Am 8. Mai 1945 unterschrieben im Hauptquartier der sowjetischen Militäradministration in Berlin-Karlshorst die militärischen Vertreter des deutschen Monopolkapitals ihre bedingungslose Kapitulation.
Der Zweite Weltkrieg war damit für Europa beendet.
Der Ort der Unterzeichnung, das Schloss Karlshorst, war ausgewählt worden, weil im zerstörten Kerngebiet Berlins kein angemessener Saal mehr vorhanden war. Dem Kriegsende waren eine letzte große Schlacht und erbitterte Häuserkämpfe vorausgegangen, in denen die Rote Armee noch einmal hunderttausende Opfer für die Befreiung vom Faschismus bringen musste.
Obwohl die Arbeiterklasse seit 1933 dem stärksten Terror der Faschisten ausgesetzt gewesen war, hatte es anders als in den vom Hitlerfaschismus besetzten Ländern in Deutschland selbst keinen organisierten bewaffneten Widerstand gegeben. Und obwohl der Krieg bereits seit langem verloren war, verfolgte Hitler skrupellos und verbrecherisch den Plan, das deutsche Volk zu opfern, bevor er sich durch Selbstmord feige seiner Verantwortung entzog.
Nur an einzelnen Orten gelang es den Antifaschisten, gegenüber den anrückenden alliierten Streitkräften die Kapitulation durchzusetzen, um weitere Opfer zu vermeiden. So berichtete der Kommunist Willi Dickhut im April 1945 aus Solingen: Es „fassten einige Mitglieder der Antinazi-Bewegung den kühnen Entschluß, einen Vorstoß zur Kreisleitung der (faschistischen) Partei und der Polizei zu machen, um, wenn nötig, mit Gewalt die Zustimmung des Kreisleiters Bülow und seiner Clique zur Waffenniederlegung zu erzwingen. In den sich nun abspielenden Verhandlungen wurden die Kreisleitung und die Polizei vollständig kaltgestellt.“ (1)
Doch ein solches Vorgehen, das den Boden zur Einflussnahme der Bevölkerung auf das weitere politische Geschehen schuf, blieb die Ausnahme. In Berlin stellte der Kommunist Rudolf Herrnstadt in einer öffentlichen Diskussionveranstaltung fest: „Zwei Monate schon lag das Hitlerregime in der Agonie, von der überwältigenden Mehrheit der Deutschen inzwischen als Feind erkannt und verflucht. ... Was tat die deutsche Arbeiterklasse? ... Sie kämpfte nicht.“ (2)
An diesen historischen Erfahrungen ansetzend, versuchen reaktionäre und faschistische Kräfte seit jeher, am 8. Mai die Kapitulation des deutschen Imperialismus zu einer Niederlage des deutschen Volkes umzudeuten. Schon 2023 durfte die AfD-Anführerin Alice Weidel im ARD-Sommerinterview vor breitem Publikum verkünden: Sie habe sich entschieden, nicht die „Niederlage des eigenen Landes zu feiern“.
Dagegen feiern wir mit allen fortschrittlichen Kräften am 8. Mai den Sieg der Anti-Hitler-Koalition und besonders der damals sozialistischen Sowjetunion als Tag der Befreiung vom Faschismus. Er hat 1945 die Möglichkeit für eine friedliche und sozialistische Zukunft eröffnet!
Wir feiern die 80 Jahre Befreiung vom Faschismus besonders deshalb, weil uns die Befreiung damals heute, angesichts der weltweiten faschistischen Gefahr mit immer mehr faschistischen Regierungen, ermutigt, dass sich das Blatt wieder wenden wird. Tun wir also alles dafür, alle antifaschistischen Kräfte von Religion bis Revolution in diesem Sinn zusammenzuschließen.