1. Mai in Recklinghausen
Antikommunistisches Standverbot gekippt!
Seit über 33 Jahren gibt es am 1. Mai im Zusammenhang mit der DGB-Kundgebung und der Eröffnung der Ruhrfestspiele auch Infostände von politischen Parteien.
Obwohl die Parteistände eh schon immer an den Rand des Geländes gedrängt wurden, sollten sie dieses Mal ganz verboten werden.
Begründung der Stadt Recklinghausen im Einvernehmen mit DGB und Ruhrfestspielleitung: Nähe zur Kommunalwahl - man wolle neutral sein und habe ein neues Sicherheitskonzept.
Beides war nur vorgeschobenes. Es gab genug Platz, wie sich auch am 1. Mai vor Ort zeigte. Die MLPD hat gegen dieses Verbot protestiert, die DKP beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen geklagt – ohne Erfolg.
Also bauten wir von der MLPD mit Freunden am 1. Mai an der beantragten Stelle einen Stand auf und wendeten uns mit Schildern „Kein Standverbot gegen linke politische Parteien – für den Erhalt demokratischer Rechte“ an die anströmenden Besucher. DKP-Genossen beteiligten sich aktiv an der Kundgebung. Ein wichtiger Fortschritt in der Bündnisarbeit, und dass keine antikommunistische Attacke unbeantwortet blieb.
Bestimmt 95 Prozent der Leute waren über dieses Verbot empört. Nach 20 Minuten kamen Ordner der Festspiele und das Ordnungsamt mit der Aufforderung, den Stand abzubauen, worauf wir eine spontane Kundgebung anmeldeten und ein offenes Mikrofon durchführten.
Weitere 30 Minuten später kam die Polizei zur Anmeldung dieser Kundgebung und nach einigem Hin und Her wollte das Ordnungsamt, dass wir zumindest die Stelle wechseln sollen – 20 Meter nach vorne. Das haben wir gerne gemacht und weiter einen schönen Stand durchgeführt!
Später, bei der MLPD-Veranstaltung, feierten wir diesen Erfolg und es wurde ausgelassen getanzt.