2000 bei der Demo
1. Mai in Duisburg: Jugend will keinen Krieg!
Es begann mit einer begeisternden Auftaktkundgebung des Internationalistischen Bündnisses mit mehr als 10 Beiträgen von deutschen, türkischen und kurdischen Organisationen.
Es begann mit einer begeisternde Auftaktkundgebung des Internationalistischen Bündnis mit mehr als 10 Beiträgen von deutschen, türkischen und kurdischen Organisationen. Zum Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz bei Stahl sprach ein tkSE-Betriebsrat, Verdi-Kolleginnen bezogen Position gegen Faschismus. „fresh game“ sorgte für musikalische Begleitung und am Ende des Auftakts waren es fast 400 Teilnehmer die gemeinsamen zur Musik von La Libertad tanzten. Einigen wurde erst jetzt bewusst, welches Ausmaß die Medienmanipulation hat, wenn nur noch vom „Tag der Arbeit“ statt vom internationalen Kampftag der Arbeiterklasse gesprochen wird.
Die anschließende Demonstration zur Kundgebung und dem Familienfest im Landschaftspark Nord wuchs auf gut 2.000 Teilnehmer an. Geprägt war sie besonders von den vielen Jugendlichen und politischen Fragen, wie den aktiven Widerstand gegen Krieg und Faschismus oder gegen die Unterdrückung und Gewalt in der Türkei und in Palästina. Ein Wermutstropfen, bei einer Beteiligung ähnlich wie im Vorjahr, dass die besonders von Angriffen betroffenen Kollegen von Thyssenkrupp Stahl und HKM in zu geringer Zahl vertreten waren. Dafür aber neu, dass von Versetzung und Abbau bedrohte Kolleginnen aus dem Fahrner Krankenhaus sehr aktiv den Erhalt ihrer Arbeitsplätze forderten.
Zwei Provokationen durch die Polizei wurden solidarisch abgewehrt. Als billiger Vorwand diente in einem Fall die Parole „from the river to the sea – free Palestine“. Ein Teil der Demo wartet und protestierte solange, bis die Polizei den Ausweis zurück gab.
Der Hauptredner bei der Kundgebung, Harald Schaum von der IG Bau, blieb eher bei Reformforderungen an die neue Koalition stehen, betonte aber am Schluss, dass wir gemeinsam gegen die Faschisten kämpfen müssen. Anschließend sprachen drei Azubis. Einer von HKM kämpferisch gegen die Schließungspläne von HKM, die er allerdings mit dem Kampf um den „teuersten Sozialtarifvertrag der Geschichte“ verknüpfte. Das ist allerdings etwas anderes, als wirklich um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz zu kämpfen! Hier ist unter den Stahlarbeitern noch einiges zu klären. Ein Jugendvertreter von Mill Service (thyssenkrupp Tochterfirma) kritisierte vehement die wachsende Militarisierung und Kriegsgefahr und sowohl den Terror der Hamas wie den des Nathanjahu-Regimes gegen Frauen und Kinder in Gaza – und dessen Unterstützung durch die Bundesregierung. Er bekam den meisten Beifall. Jugendliche Aktivisten skandierten vor der Bühne „free Palestine“.
Das anschließende Familienfest bei strahlendem Sonnenschein war ein voller Erfolg. Eine Delegation der MLPD folgte noch der Einladung der Freunde von ATIF zur Einweihung ihres tollen, neu erweiterten Kulturzentrums. Am Ende des Tages traf man sich zum gemeinsamen Ausklang und Austausch des Erlebten.