Freundeskreis Flüchtlingssolidarität

Freundeskreis Flüchtlingssolidarität

Wir trauern um einen jungen Menschen, der sein Leben durch Polizeischüsse verlor

Für den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität Gelsenkirchen schreiben Daniela Müller und Iordanis Georgiou an die Initiative "Gerechtigkeit für Lorenz":

Wir trauern um einen jungen Menschen, der sein Leben durch Polizeischüsse verlor

An die Angehörigen von Lorenz, der an Ostern in Oldenburg von der Polizei erschossen wurde, an die Freundinnen und Freunde und alle, die um Lorenz trauern und solidarisch sind: Wir trauern mit Euch um Euren Sohn, Bruder, Freund und Kollegen Lorenz. Wir trauern um einen jungen Menschen, der sein Leben durch Polizeischüsse verlor.


Lorenz wurde von hinten durch Polizeikugeln getroffen, als er weglief. Drei oder vier trafen ihn tödlich. Es gibt dafür keine Rechtfertigung! Das ist Mord – so sahen das viele der 10.000 Demonstranten, die am Freitag in Oldenburg protestierten und bei den Demonstrationen in anderen Städten, auch hier im Ruhrgebiet. Wir fordern mit Euch „Gerechtigkeit für Lorenz!“! Vollständige Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen!


Wir sind sehr besorgt über die sich häufenden Fälle von tödlicher Polizeigewalt. Wir waren auch aktiv bei den Protesten gegen die Ermordung des 16-jährigen Senegalesen Mouhamed Dramé in Dortmund durch die Polizei und gegen die skandalösen Freisprüche der Täter. Unsere Mitglieder und Freunde, besonders Deutsche mit dunkler Hautfarbe oder Migranten, haben es auch zunehmend mit rassistischen Angriffen und rechter Hetze zu tun. Wir sehen einen Hintergrund darin, dass von vielen Politikern und in den Medien eine regelrechte Kampagne betrieben wird: Als ob die Migranten die Ursache der Probleme in unserer Wirtschaft und Gesellschaft wären. Rechte und faschistische Kräfte lenken den berechtigten Unmut und die Sorge vieler Menschen auf einen Sündenbock - das kennen wir aus der Geschichte, das Ergebnis war Faschismus und Krieg.


Wir stehen als Freundeskreis Flüchtlingssolidarität für ein solidarisches Zusammenleben von Einheimischen, Flüchtlingen und Migranten, das schließt auch kameradschaftliche gegenseitige Kritik ein. Wir verteidigen das Asylrecht auf antifaschistischer Grundlage. „Jetzt reden wir!“, ist unsere Losung! Wir haben uns vorgenommen, noch mehr unter die Leute zu gehen, sich kennenzulernen und zu diskutieren, damit den rechten Lügen der Boden entzogen wird.

 

Verwandeln wir die Trauer in Stärke und Solidarität!

 

Solidarische Grüße von der Mitgliederversammlung der Gruppe Gelsenkirchen vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, vom 27. April 2025

 

Im Auftrag
Daniela und Iordanis