Satellitensystem Iris2

Satellitensystem Iris2

Wie die EU Musks "Starlink" Paroli bieten will

Während die zukünftige Regierung mit dem neuen Ministerium "Forschung, Technologie und Raumfahrt" die Aufrüstung im Weltraum forcieren will, werden in der Praxis bereits Pflöcke gesetzt.

Am 30. April wurde in Köln-Wahn der Startschuss für ein Projekt der EU-Kommission gegeben. Von hier aus soll das neue Satellitensystem Iris2 gesteuert werden, das als Konkurrenz und Ersatz für Elon Musks Satelliten-Internet Starlink geplant ist. Bisher sind die europäischen Imperialisten stark davon abhängig. Nach der Zerstörung von Mobilfunkmasten und Glasfaserleitungen ist die westliche Kriegsführung in der Ukraine ohne Starlink kaum mehr denkbar. Über Iris2 wollen die europäischen Regierungen im Kriegsfall ihre Streitkräfte mit eigenen Internetverbindungen versorgen und koordinieren.

 

In Köln-Wahn arbeiten die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft, die Luftwaffe, die europäische Raumfahrtbehörde ESA und der Flughafen Köln/Bonn an dem Projekt mit. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verkauft das Rüstungsprojekt als Kindheitstraum: "Die Kinder in Nordrhein-Westfalen sollen wieder davon träumen, Astronauten zu werden." Doch nicht der Flug zum Mond wartet auf sie, wenn es nach den Plänen der Imperialisten geht, sondern der Marsch in die Schützengräben.

 

Anders als bei Starlink, das bereits über 7.000 Satelliten abgedeckt wird (30.000 weitere sollen hinzukommen), werden für Iris2 "nur" 290 Satelliten benötigt, weil sie auf höheren Umlaufbahnen kreisen. Damit tragen beide Systeme massiv zur Vermüllung des Weltraums bei. Früher oder später werden Weltraumprojekte dadurch zu einem nicht mehr beherrschbaren Risiko, wenn der Satellitenschrott nicht vermieden oder beseitigt wird. Ein schwere Hypothek nicht nur für die Weltraumpläne imperialistischer Länder, sondern vor allem für Weltraumforschung zukünftiger sozialistischer Staaten im Interesse der Menschheit.