1. Mai

1. Mai

Hannover: Standverbot zurückgeschlagen

Rund 4500 Kolleginnen und Kollegen aus vielen Gewerkschaften und vieler Nationalitäten beteiligten sich am 1. Mai bei bestem Sommerwetter an der 1. Mai-Demonstration.

Von einem Korrespondenten
Hannover: Standverbot zurückgeschlagen
Gesehen auf dem 1. Mai in Hannover (rf-foto)

Mittendrin die Freunde von der Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland (ATIF), von anderen türkischen Arbeitervereinen und Freunde aus dem Iran, die MLPD und der Jugendverband REBELL mit Live-Musik, Bücherwagen und offenem Mikrofon. Neben zahlreichen anderen tollen Transparenten trugen VW-Kollegen ein Banner: „Arbeiter gegen Aufrüstung und Krieg“ und neben dem VW-Zeichen bei V „Keine Volks“ und bei W „Waffen“.


In vielen Diskussionen bestätigte sich unser Anliegen, alles für eine antifaschistische Einheitsfront gegen die akute faschistische Gefahr zu tun. In diesem Sinn konnten wir neue Kontakte knüpfen. Im Vorfeld hatte der DGB uns ohne jede Begründung die Zusage für den seit 20 Jahren durchgeführten Info-Stand der MLPD verweigert. Am Kundgebungsort fuhren wir mit unserem Wagen auf den Platz und bauten in der Nachbarschaft befreundeter Organisationen unseren etwas kleineren Stand auf. Gleichzeitig besuchten wir eine ganze Reihe anderer Stände, um die Leute über das undemokratische Vorgehen des örtlichen DGB-Vorstands zu informieren.


Alle waren total empört und erklärten ihre Solidarität mit uns. Wir müssten heute doch aus den Fehlern der KPD und der SPD lernen, wegen denen es in der Geschichte nicht gelang, den Hitler-Faschismus zu verhindern. Nach einiger Zeit kamen die zwei Kollegen vom DGB-Vorstand und forderten uns auf, den Stand abzubauen oder sie müssten ihn abräumen lassen. Unseren Argumenten zu den demokratischen Rechten, der Notwendigkeit im Kampf gegen die faschistische Gefahr und zu einer solidarischen Streitkultur über bestehende Widersprüche waren sie nicht zugänglich und holten tatsächlich die Polizei.

 

Inzwischen waren zahlreiche Kolleginnen und Kollegen um uns herum versammelt; am offenen Mikrofon wurde dieses Vorgehen kritisiert und die Zulassung unseres Standes wurde gefordert. Das zeigte Wirkung. Nach kurzer Beratung machten die beiden vom DGB den Vorschlag, wir könnten uns am Ende der Reihe der Parteien noch innerhalb des Festplatzes neu aufstellen. Das nahmen wir an.

 

Entscheidend für diesen Erfolg war, immer vom Ziel der Einheit gegen die Monopole und ihrer Regierung auszugehen, uns nicht provozieren zu lassen und vom klaren Arbeiterstandpunkt auszugehen. Mit dem DGB werden wir die begonnene Auseinandersetzung natürlich weiterführen. So konnten wir uns unter den Teilnehmern viele Sympathien erwerben, die gut für den Aufbau der Einheitsfront sind.