Jüdische Intellektuelle melden sich zu Wort
Gaza: "Erst einmal müssen die Waffen ruhen"
Navid Kermani, in Köln lebender Schriftsteller, und Natan Sznaider, emeritierter Professor für Soziologie aus Tel Aviv, wenden sich vehement dagegen, dass die deutsche Regierung nach wie vor das zionistische Israel bedingungslos unterstützt.
Anlässlich des einseitigen Bruchs des Waffenstillstandsabkommens durch Israel am 18. März 2025 so schreiben sie in einem Gastartikel in der Süddeutschen Zeitung vom 29. April: "Mit dem Stopp der Hilfslieferungen, den nicht einmal mehr kaschierten Kriegsverbrechen und den Plänen zur ethnischen Säuberung von Gaza, die in Washington propagiert, in Tel Aviv zur Regierungspolitik gemacht und von der Armee in weiten Teilen Gazas faktisch bereits betrieben werden, machen Israel und auch die USA mehr als deutlich, dass sie nicht mehr Teil einer demokratischen und zivilisierten Welt sein wollen."
Die beiden jüdischen Intellektuellen nahmen bisher eine distanzierte Haltung zum palästinensischen Befreiungskampf ein. Aber klar ist für sie, dass sie die israelische Politik, wie sie unter dem Faschisten Netanjahu geworden ist, nicht mehr ertragen können. Sie appellieren an die künftige deutsche Regierung, dass sie die bisherige deutsche "Staatsräson" aufgibt. "Sie muss den im März wieder aufgenommenen Krieg strikt ablehnen, statt ihn durch Waffenlieferungen auch noch zu unterstützen,"
Ähnlich äußert sich der Publizist Meron Mendel in einem Kommentar zu 60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen. Das deutsche Auswärtige Amt hat Anfang 2025 angekündigt, dass dieses Ereignis groß gefeiert werden solle. "Doch welche Bürger lassen sich derzeit für die Party begeistern, während die israelische Blockade von Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung im Gazastreifen seit neun Wochen andauert?"
Die Isolierung der israelischen Regierung schreitet voran, Netanjahu gerät zu Recht immer mehr in die Defensive. Kein Ostermarsch in Deutschland, auf dem die Solidarität mit dem palästinensischen Volk nicht Thema war. Für den Nakba-Tag am 15. Mai werden weltweit zahlreiche Aktivitäten vorbereitet.
Die MLPD fordert:
- Weltweite Ächtung des Völkermords am palästinensischen Volk durch die faschistische israelische Regierung!
- Sofortiger Abbruch aller politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit mit Israel!
- Freiheit für Palästina!
- Gaza soll leben!
- Spendet für den Solidaritätspakt der ICOR mit Al-Awda!
- Hoch die internationale Solidarität!
Spendenkonto: Solidarität International
IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84
Stichwort: Gaza soll leben